Personelle Turbulenzen kosten Bremer Grüne einen Platz im Parlament
Der nächste personelle Schock sorgt bei den Bremer Grünen für Turbulenzen. Der Parteiaustritt von Sülmez Colak hat sogar Auswirkungen auf mögliche Mehrheiten im Parlament.
Die scheinbar nicht enden wollenden personellen Turbulenzen bei den Grünen im Land Bremen sollen keinen Einfluss auf die nun kommenden Sondierungsgespräche haben. Die Partei sei "absolut handlungsfähig", sagte Grünen-Landeschefin Alexandra Werwath, die zusammen mit ihrem Co-Vorsitzenden Florian Pfeffer angekündigt hat, nicht für eine Wiederwahl kandidieren zu wollen. "Wenn ich mir anschaue, wie wir hier gerade zusammenarbeiten, ist der Blick ganz klar nach vorne gerichtet", sagte sie.
Wir wollen weiter mitregieren. Wir wollen weiter die Verantwortung übernehmen. Und dafür steht die ganze Partei bereit.
Bremens Grünen-Chefin Alexandra Werwath
Vor dem angekündigten Rückzug der Parteispitze hatte bereits Spitzenkandidatin Maike Schaefer gesagt, nicht wieder als Senatorin arbeiten zu wollen. Sie hatte damit auf die massiven Stimmverluste der Grünen bei der Bürgerschaftswahl am Sonntag reagiert.
Colak will als parteilose Abgeordnete weiter machen
Am Mittwoch dann verkündete die bisherige Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Sülmez Colak, ihren Austritt aus der Partei. Sie fühle sich "nicht mehr gehört", schrieb sie in einem Brief an ihre Parteikollegen.
Klar ist: Weil die Bremerhavenerin als parteilose Abgeordnete ihr Mandat wahrnehmen will, hat die neue Grünen-Fraktion einen Sitz weniger im Parlament. Das schwächt eine mögliche rot-grün-rote Koalition. Ob das Einfluss auf mögliche Bündnisse hat, will SPD-Chef Reinhold Wetjen nicht kommentieren. Auch andere Parteien wollen sich dazu nicht äußern.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Mai 2023, 19 Uhr