Geno diskutiert Zukunft des LDW – Beschäftigte protestieren
Der Geno-Aufsichtsrat könnte heute eine Vorentscheidung zum Klinikum Links der Weser treffen. Rund 70 Krankenhaus-Beschäftigte protestieren am Rand der Sitzung.
Ärzte, Beschäftigte und der Betriebsrat stemmen sich gegen die Pläne der Geschäftsführung des Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno). Am Vormittag haben rund 70 Demonstranten, darunter zahlreiche CDU-Bürgerschaftsabgeordnete, gegen eine mögliche Schließung des Klinikums Links der Weser (LDW) protestiert. Die Demo fand am Rand der Aufsichtsratssitzung der Geno statt. Das Gremium tagt zurzeit im Haus im Park auf dem Gelände des Klinikums Ost.
Der Vorsitzende des Betriebsrates des Klinikums Links der Weser, Roman Fabian, warnte erneut davor, das LDW zu schließen. Das könne laut ihm zu einer Unterversorgung im Bremer Süden führen.
Geno-Aufsichtsrat berät über Zukunft des LDW
Der Aufsichtsrat der Geno trifft am Nachmittag voraussichtlich eine Vorentscheidung, wie es mit dem LDW weitergeht. Der Geno-Plan sieht vor, den Krankenhausbetrieb dort komplett einzustellen. Die Beschäftigten haben Proteste angekündigt.
Das LDW könnte nicht nur die Herz-Abteilung verlieren. Auch alle anderen stationären Bereiche sollen verlagert werden – also auch die Innere Medizin und die Palliativmedizin. Im Bremer Süden könnte es dann kein stationäres Angebot mehr geben. Und zum Beispiel auch keine Notaufnahme mehr am LDW.
Das sieht der Vorschlag der Geschäftsleitung vor, was ein Sprecher des Gesundheitsressorts buten un binnen bestätigte. Zuerst hatte der Weser-Kurier darüber berichtet.
Pläne passen zu denen des Gesundheitsministeriums
Die Geno plant, das Herzzentrum nach Bremen-Mitte zu verlegen, damit das Krankenhaus dort zu einem sogenannten Maximalversorger wird. Chefärzte und Betriebsrat am LDW wehren sich gegen diesen Vorschlag. Was nach einem möglichen Aus für das Krankenhaus im Bremer Süden in Zukunft passiert soll, ist noch unklar. Ein ambulantes Angebot oder ein kommunales Ärztezentrum sind denkbar.
Die Pläne passen zu denen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er will mit seiner Krankenhaus-Reform erreichen, dass Operationen und komplexe Krankenhausbehandlungen vor allem in spezialisierten Kliniken mit viel Erfahrung stattfinden. Nur wenige Häuser wie die in Bremen-Mitte hätten dann solch eine Maximalversorgung. Also ein Krankenhaus, das alle medizinischen Bereiche besitzt.
Herzzentrum könnte bis 2028 umziehen
Die weiteren Planungen sind allerdings abhängig davon, wie die Krankenhaus-Reform von Gesundheitsminister Lauterbach am Ende dann konkret aussieht. Wenn alles so kommt, soll das Herzzentrum bis zum Jahr 2028 nach Bremen-Mitte umziehen.
Eine Vorentscheidung könnte es aber schon heute geben. Nächste Woche gehen die Diskussionen dann im Bund weiter und Lauterbacht trifft sich am Montag mit den zuständigen Ministerinnen und Ministern der Länder. Nach der Sommerpause wird dann auch der Senat entscheiden müssen.
70 Menschen demonstrieren gegen Schließung
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 7. Juli 2023, 6:12 Uhr