"Wie ein Gewitter": Das erlebten Anwohner beim Erdbeben nahe Bremen
In Syke im Landkreis Diepholz hat die Erde am Montagmittag kurzzeitig gebebt. Auch in Bremen war das Beben spürbar. Grund war wohl die Erdgasförderung.
"Die Vorhänge haben in bisschen gezittert und vor allem meine Blümchen auf der Fensterbank. Ich fand das mega abgefahren", berichtet Petra Scholz aus Syke. Denn am Montagmittag hat die Erde in dem Ort südlich von Bremen gebebt, laut Zeugen bis zu 20 Sekunden lang und begleitet von einem lauten, knallähnlichen Geräusch.
Angefühlt hat sich das erstmal, als ob ein Gewitter kommt. Und dann merkt man einfach, dass das Gewitter nicht von oben kommt, sondern eigentlich mehr von unten.
Petra Scholz aus Syke
Die Polizei in Bassum berichtet von vielen Anrufern. Mehrere Zeugen berichteten von einem lauten Knall. Es hätten beispielsweise Böden vibriert oder Regale gewackelt. Über größere Schäden ist bisher nichts bekannt.
Laut dem Online-Portal Erdbebennews.de wurde eine Stärke von 3,6 auf der Richter-Skala gemessen. Damit war es das stärkste Beben in Niedersachsen in den vergangenen 10 Jahren. Auch in Bremen war das Beben laut Zeugen spürbar. Die Bremer Polizei hat ebenfalls keine Hinweise auf mögliche Schäden.
Erdgasförderung als Ursache?
Das Erdbeben ist laut Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie vermutlich durch örtliche Erdgasförderung verursacht worden. Solche Ereignisse kommen in der Region südlich von Bremen alle paar Jahre vor, häufig bemerken die Menschen solche geringen Erdbeben nicht.
Das verändert, vereinfacht gesagt, die Statik da unten. Und es muss sich wieder zurecht ruckeln. Und manchmal ist das so heftig, dass man das auch an der Oberfläche spürt.
Stefan Wittke vom niedersächsischem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Konsequenzen gebe es für den Betreiber der Erdgasförderung, ExxonMobil, und dessen Anlage noch keine. "Dass jetzt ein Verbot ausgesprochen werden müsste wegen einer Erdbebengefahr, das sehen wir derzeit nicht", erklärt Stefan Wittke vom niedersächsischem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. Schwere Folgen seien ausgeblieben und davon gehe man auch in Zukunft aus.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. März 2024, 14 Uhr