Viele Anbieter senken die Preise für Strom und Gas
Nach den hohen Preisen während der Energiekrise werden Verbraucher nun entlastet: Viele Versorger wollen offenbar ihre Tarife senken. Auch SWB und EWE machen mit.
Die sinkenden Preise an den Energiebörsen kommen nach einem Medienbericht auch bei den Strom- und Gaskunden der örtlichen Grundversorger an. Wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf das Vergleichsportal Verivox berichtet, senken im Mai, Juni und Juli insgesamt 91 Strom- und 80 Gasfirmen ihre Tarife. Strom wird demnach im Schnitt um rund 14 Prozent günstiger, Gas um 23 Prozent. Grundversorger ist der Energieversorger, der in einem Netzgebiet die meisten Haushalte mit Strom und/oder Gas beliefert.
Auch EWE und SWB wollen Preise senken
Auch die regionalen Energieversorger haben bereits Preissenkungen angekündigt. Der Oldenburger Anbieter EWE senkt zum 1. Juli das zweite Mal seine Preise in diesem Jahr. Der Preis pro Kilowattstunde Strom fällt auf 39,2 Cent und liegt damit 22 Prozent niedriger als noch zu Beginn des Jahres. Der Gaspreis sinkt auf 13,9 Cent – und ist damit gut 20 Prozent günstiger als zu Jahresbeginn.
Die Bremer EWE-Tochter SWB, die Strom und Gas an den Börsen selbstständig einkauft, senkt den Gaspreis ab Juli auf 10,3 Cent pro Kilowattstunde im Grundversorgungstarif. Nach SWB-Angaben zahlt ein Durchschnittshaushalt in Bremen dann rund 33 Euro weniger im Monat. Die Strompreise bleiben unverändert.
Langfristige Verträge halten SWB-Preise stabil
Dafür gibt es nach Angaben der SWB zwei Gründe. Zum einen lag der Preis für Gas und Strom bei der SWB im zurückliegenden Zeitraum niedriger, als bei vielen anderen Anbietern und bereits unterhalb der Preisdeckel der Bundesregierung. Im Verhältnis zu anderen Kunden haben die Verbraucher in Bremen und umzu also weniger "gelitten", so eine Sprecherin zu buten un binnen. Zum anderen führte das, was den Preis der SWB in der Krise niedriger gehalten hat, nun dazu, dass er nicht sofort sinken kann: Die SWB hat langfristige Verträge mit ihren Lieferanten und kauft nicht alles auf einmal sondern stückweise. Daher muss der Strompreis noch einige Zeit unverändert bleiben, die SWB rechnet mit dem Jahresende.
Niveau der Preise trotzdem noch hoch
Die Rekordpreise der Energiekrise seien vorbei, insgesamt jedoch "bleibt das Preisniveau hoch", heißt es laut der Zeitung in der Verivox-Anlayse. So lägen laut Verivox noch immer knapp 80 Prozent aller Strom- und fast 90 Prozent aller Gastarife in der Grundversorgung über den Preisbremsen, die seit Januar gelten und die Bürger bei den Energiekosten entlasten sollen. Für Strom beträgt dieser Preisdeckel 40 Cent je Kilowattstunde, bei Gas 12 Cent. Zahlen Kunden höhere Preise, übernimmt der Staat die Mehrkosten.
Nach Angaben von Verbraucherschützern kann der Wechsel aus der Grundversorgung in einen anderen Tarif dabei helfen, Geld zu sparen. Auch ein Anbieterwechsel könne sich auszahlen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 22. Mai 2023, 12 Uhr