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Welche Zukunft haben die Wochenmärkte in Bremerhaven?

Auf einem Platz zwischen Gebäuden stehen Marktstände und vereinzelt Personen.

Welche Zukunft haben die Wochenmärkte in Bremerhaven?

Bild: Radio Bremen | Catharina Spethmann

Nach der Kündigung für den Betreiber schien die Zukunft der Bremerhavener Wochenmärkte ungewiss. Nun kommt Bewegung in die Sache – die Marktleute könnten selbst übernehmen.

Droht in Bremerhaven das Ende der Wochenmärkte? Zumindest befürchten das einige in der Stadt. Der Grund: Viele Standinhaber haben in den vergangenen Tagen Kündigungen vom bisherigen und zum Jahresende scheidenden Betreiber, dem Großmarkt Bremen, erhalten. Doch es gibt Hoffnung.

Wie ist die Stimmung unter den Marktleuten?

Hört man sich auf dem Wochenmarkt in Geestemünde um, zeigt sich ein äußerst getrübtes Bild. "Es ist ein Unding, dass die Politik so lange braucht, denn ich weiß, dass das seit 2022 in Frage steht", sagt Standinhaber Stefan Wisch. Zu der Zeit sei der Vertrag mit dem Betreiber Großmarkt Bremen bereits gekündigt worden. "Ich finde man kündigt nur, wenn man eine Lösung danach hat."

Sein Kollege Bastian Peters pflichtet ihm bei: Es sei dramatisch für den Markt, an dessen Fortbestand die Stadt ein großes Interesse haben müsse: "Es ist einer der schönsten Märkte Norddeutschlands." Und Marktfrau Reinhild Nagel sagt: "Unmöglich, dass die es nach anderthalb Jahren nicht auf die Reihe gekriegt haben – wir wissen nicht wie es weitergeht."

Wie kam es überhaupt zu dieser Situation?

Vor anderthalb Jahren wurde dem Betreiber der Wochenmärkte in Bremerhaven – dem Großmarkt Bremen – gekündigt. Seitdem gibt es eine Hängepartie um die Nachfolge. Grund: Es ist schlichtweg liegen geblieben, meint der Standortmanager und CDU-Politiker Thomas Ventzke.

Die Politik habe damals von einigen Marktbeschickern Beschwerden über den Betreiber aus Bremen bekommen. Im Konzept ist demnach viel versprochen, aber nicht umgesetzt worden. Wochenmärkte seien Touristenmagneten, die man entsprechend bewerben könne. Das soll vom Betreiber stiefmütterlich behandelt worden sein, heißt es als einer der Kündigungsgründe.

Wie soll es mit den Märkten in Bremerhaven jetzt weitergehen?

Es wird auf jeden Fall weiter Wochenmärkte geben. Am liebsten aber mit einem neuen Betreiber. Von der Stadt heißt es dazu, dass sich aber politisch noch nicht auf einen Kandidaten geeinigt werden konnte. Auch weil es unter den Marktbeschickern Überlegungen gibt, eine eigene Betreibergesellschaft zu gründen.

Nach Informationen von buten un binnen fanden am Mittwochabend erste Gespräche zur Gründung einer solchen Gesellschaft statt. Die Mehrheit würden dabei die Beschicker aus Bremerhaven halten, hinzu kommt eine Eventagentur. Zu den Vorteilen zählt Standortmanager Ventzke, dass die bisher an den Großmarkt gezahlten Gelder so in Bremerhaven bleiben könnten. Ziel der Gesellschaft: Ab Januar die Wochenmärkte in Bremerhaven zu betreiben und so die Hängepartie zu beenden – und dafür stehen die Chancen offenbar ganz gut.

Rückblick: Wochenmarkt-Domshof in Bremen feiert 100-jähriges Jubiläum

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 30. November 2023, 9:10 Uhr