Darum fahren Bremer Aktivisten nach Lützerath
Verena und Luca fahren aus Bremen nach Lützerath, um gegen die Räumung zu demonstrieren. Hier erzählen sie, warum sie das tun und was sie sich von dem Protest erhoffen.
Polizisten tragen Demonstranten davon – dieses Bild ist gerade immer wieder zu sehen, im Zusammenhang mit der Räumung von Lützerath am Rande des Braunkohleabbaugebiets in Nordrhein-Westfalen.
Für Samstag ist eine Großdemo angesetzt zu der auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg kommen will. Und auch aus Bremen und Bremerhaven werden Aktivisten dabei sein.
Möglichst viele Menschen sollen vom Protest erfahren
Einer von ihnen ist der 18-jährige Luca. Er ist seit eineinhalb Jahren Mitglied der Jugend des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Der Plan ist, mit möglichst vielen Menschen möglichst viel Präsenz zu zeigen.
Luca, Klima-Aktivist
Luca hofft, dass möglichst viele Menschen von dem Protest in Lützerath erfahren und sich so vielleicht etwas ändert. Ob sich die Bagger durch die Demo aufhalten lassen, glaubt Luca zwar nicht wirklich. Höchstens wohl verzögern, sagt er. Von der Politik ist er enttäuscht, die Hoffnung aufzugeben ist aber keine Option.
Nichts zu tun, hat keinen Sinn
Das ist auch ein Symbol dafür, dass wir als Deutschland auch das einhalten müssen, was wir versprechen. Ich hoffe natürlich auf das Beste, aber ich bin Realist, ich sehe, dass es für meine Zukunft schlechter aussehen wird, als es jetzt ist. Die Frage ist nur, wie schlecht.
Luca, Klima-Aktivist
Für Luca ist daher klar: Nichts zu tun hat auch keinen Sinn. Dafür sind die Folgen des Klimawandels auf der ganzen Welt schon viel zu deutlich zu spüren.
Es geht um sehr viel
Genau so sieht es Verena aus Bremen. Verena ist 53 Jahre alt. Sie lässt es nicht kalt, wenn die Erde immer wärmer wird und in Indien, Kalifornien oder auch im deutschen Ahrtal Naturgewalten losbrechen.
Sie sagt, dass sie noch nie geflogen sei, kein Auto fahre und kein Fleisch esse. Dennoch habe sie ein schlechtes Gewissen. "Vielleicht weil ich, weil wir nicht genug getan haben, um das aufzuhalten."
Ich will mich da hinstellen, um zumindest den Kreis derjenigen, die dagegen demonstrieren, mit meiner Person zu vergrößern. Ich glaube, dass es an dieser Stelle um sehr, sehr viel geht. Es geht nämlich um nicht weniger als unser aller Zukunft. Und ich frage mich tatsächlich, warum sich nicht viel mehr Leute auf den Weg machen.
Verena, Klima-Aktivistin
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 12. Januar 2023, 6:17 Uhr