Bremens marode Brücken: Senatorin informiert über weiteres Vorgehen

Muss bald auch die Wilhelm-Kaisen-Brücke gesperrt werden?

Bild: Radio Bremen

Die Sorgen vor einem möglichen Verkehrschaos in Bremen werden größer. Heute will Verkehrssenatorin Ünsal mitteilen, wie es um die beiden zentralen Weser-Brücken in Bremen wirklich steht.

Der Ausfall der Bürgermeister-Smidt-Brücke und zeitgleich eine mögliche Sperrung der Wilhelm-Kaisen-Brücke: Für den Verkehr in Bremen wäre das der absolute Ausnahmezustand. Offenbar hält der Senat dieses Szenario für möglich. Das hat buten un binnen aus Behördenkreisen erfahren.

Das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hatte bereits vergangene Woche bestätigt, dass die Nutzung der Bürgermeister-Smidt-Brücke durch Busse und Bahnen nach Ende der aktuellen Bauarbeiten fraglich sei. Die Wilhelm-Kaisen-Brücke wiederum ist am Limit, was ihre Belastbarkeit angeht.

Durch zusätzliche Busse und Bahnen bestünde die Gefahr, dass sich die Lebensdauer des Bauwerks um Jahre verkürzt, heißt es aus Behördenkreisen. Es drohe ein Szenario, das der Senat unbedingt verhindern wolle: Beide Brücken fallen gleichzeitig aus. Am Freitag hat es angesichts dieser Befürchtung bereits eine Krisensitzung im Rathaus gegeben.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) soll dem Vernehmen nach darauf drängen, die Bürgermeister-Smidt-Brücke schneller als bisher geplant durch einen Neubau zu ersetzen, um eine lange Doppelsperrung abzuwenden.

Sorgen bereiten den Verantwortlichen aber auch Ertüchtigungsmaßnahmen an der Wilhelm-Kaisen-Brücke, die noch in diesem Jahr anstehen. Die Bauarbeiten sind notwendig, um die Brücke überhaupt noch länger nutzen zu können. Die Maßnahmen könnten allerdings mit einer Sperrung der Brücke einhergehen, so die Befürchtung mancher Beteiligter. Auch in diesem Fall drohen beide zentralen Weserbrücken gleichzeitig für den ÖPNV auszufallen.

Verkehrsbehörde verweist auf Pressekonferenz


Diskutiert wurde nach buten un binnen-Informationen auch ein Szenario, in dem Busse und Straßenbahnen zwar auf beiden Seiten der Weser weiter fahren, den Fluss aber nicht oder seltener überqueren. Offiziell bestätigen wollte das bislang keine der zuständigen Stellen.

Ein Sprecher von Verkehrssenatorin Özlem Ünsal (SPD) verweist auf Anfrage auf eine Pressekonferenz am heutigen Dienstag. Dort wolle die Senatorin über das weitere Vorgehen bei den beiden zentralen Bremer Brücken informieren.

Die oppositionelle FDP spricht von einem Verkehrs-Super-GAU. Der Senat habe über Jahre vernachlässigt, die Infrastruktur in Schuss zu halten – jetzt bekämen die Bremerinnen und Bremer dafür die Quittung, so die FDP.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 10. Februar 2025, 16 Uhr