Streit um Bordell-Neubau im Bremer Viertel geht weiter
Anwohner wollen den Bau neuer Wohnungen in der Bremer Helenenstraße verhindern. Darum laden sie nun zu einer Veranstaltung. Sie befürchten mehr Kriminalität.
Eine Bremer Bürgerinitiative wehrt sich gegen den Neubau von Bordellen in der Helenenstraße im Bremer Viertel. Sie befürchtet, dass es dadurch zu mehr Kriminalität kommen könnte – und hat für den Mittwochabend zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen.
Zwei Investoren wollen in der Straße acht alte Häuser durch neue Gebäude mit mehr Bordellwohnungen ersetzen. So sollen insgesamt 23 neue Wohnungen entstehen. Dagegen vorgehen will die Bürgerinitiative "Leben im Viertel". Es gehe nicht darum, die Prostitution aus dem Viertel zu verlagern, so eine Sprecherin der Initiative. Es gehe darum, den Ortsteil attraktiver und sicherer zu machen.
Baustaatsrätin: Baurecht ist entscheidend
Dass mit den geplanten Gebäuden mehr Sex-Wohnungen entstehen, sei nicht begrüßenswert, sagt Bremens Baustaatsrätin Gabriele Nießen. Entschieden werden müsse aber nach geltendem Baurecht. Wie auch der Verein Nitribitt, der sich für Sexarbeiterinnen einsetzt, hält sie es für besser Prostitution konzentriert an einem Ort zu haben, als anonym und schwer für Hilfsangebote erreichbar über die Stadt verteilt.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer sieht die Prostitution insgesamt kritisch. Er will die Bauprojekte vertieft prüfen lassen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 19. April 2023, 7 Uhr