Bremer Schäfer schüttelt Weitsprung-Frust im Sprint ab

Para-Sprinter Leon Schäfer breitet nach dem Sieg im Vorlauf selbstbewusst die Arme aus nach der Ziellinie.
Mit der drittschnellsten Zeit erreichte Leon Schäfer bei den Paralympics das Finale über die 100 Meter. Bild: Imago | Beautiful Sports

Einen Tag nach seiner verpassten Medaille im Weitsprung, hat sich Leon Schäfer bei den Paralympics in Paris mit einem souveränen 100-Meter-Vorlauf zurückgemeldet.

Am Ende der 100 Meter schlug sich Leon Schäfer im tosenden, ausverkauften Stade de France mit der Hand auf sein Herz und breitete selbstbewusst die Arme aus. Ganz so, als wollte er aller Welt sagen: Seht her, es geht doch.

24 Stunden zuvor war im Weitsprung der Paralympics nichts gegangen beim 27 Jahre alten Bremer. Gold hatte sich Schäfer fest vorgenommen, Platz vier war es geworden. Ganze 75 Zentimeter hinter dem Sieger Joel de Jong, das tat weh.

Weitsprung "ist erstmal abgehakt"

Para-Weitspringer Leon Schäfer reißt kraftvoll die Arme hoch bei seinem schwungvollen Flug in die Sprunggrube.
Hoch geflogen, aber nicht weit genug: Im Para-Weitsprung wurde Leon Schäfer nur Vierter und verpasste eine Medaille. Bild: dpa | Julian Stratenschulte

"Gestern ist gestern, heute ist heute", betonte Schäfer am Sonntagabend in Paris nach dem erfolgreichen Vorlauf im 100-Meter-Sprint: "Ich kann nicht leugnen, dass ich mich gestern lange damit beschäftigt und wenig geschlafen habe. Aber es ist jetzt erstmal abgehakt. Genau auseinander genommen wird es nach Paris. Der Fokus liegt jetzt auf den 100."

Und Schäfer hatte es in der begeisterten Pariser Atmosphäre der 65.000 Fans geschafft, die große Enttäuschung aus dem Weitsprung auszublenden. In der Klasse T63 der Prothesensprinter gewann der Bremer seinen Vorlauf als Erster in 12,11 Sekunden und erreichte locker den Endlauf.

Im Vorlauf noch etwas reserviert

Auch de Jong schaffte es in 12,09 Sekunden mühelos ins Finale, Schäfer setzte sich in der insgesamt drittschnellsten Zeit durch. "Ich weiß, ich kann mehr als 12,11 Sekunden", meinte Schäfer hinterher. Völlig zufrieden war er mit seinem Vorlauf dennoch nicht.

Der Lauf war okay, hat sich aber nicht so gut angefühlt. Ich bin noch etwas reserviert gewesen und habe noch nicht so ganz durchgezogen. Es fehlt vom Gefühl her ein bisschen Druck, aber ich bin Erster – alles cool.

Para-Sprinter Leon Schäfer

Am Montagabend um 19:40 Uhr wird es dann im Finale ernst für Schäfer. Wenn sich der große Traum von Gold in Paris noch erfüllen soll, muss in diesem einen Lauf dann alles passen.

Para-Weitspringer Schäfer verpasst Medaille: "Hatte keine Sicherheit"

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 2. September 2024, 8 Uhr