Werder wehmütig und angriffslustig nach der Tischtennis-Saison
Sieg für Werder: Tischtennis-Herren verabschieden sich mit 3:0
Die Bremer hatten die Saison mit einem 3:0-Heimsieg als Sechster beendet – die Play-offs nur knapp verpasst. Doch ein Neuer im Team soll bald noch mehr Schub bringen.
Am Ende lag dann doch ein bisschen Wehmut über der Klaus-Dieter-Fischer-Halle. Vor allem bei Andrei Putuntica, der sich nach seinem letzten Spiel für Werder Bremen demütig und dankbar verbeugte, als ihn die 700 Fans mit tosendem Beifall verabschiedeten.

Die Halle war noch einmal pickepackevoll gewesen zum Saisonfinale der Tischtennis-Bundesliga. Und so groß die Freude der Bremer Fans über den rasanten und dominanten 3:0-Sieg ihres Teams auch war, ein wenig mehr Spannung und Wettbewerb hätten sie sich wohl gewünscht.
Doch es war bereits vor der Partie klar, dass dieses letzte Heimspiel für Werder mehr ein ambitioniertes Trainingsspiel als ein packendes Kräftemessen mit dem Tabellenführer Ochsenhausen werden würde. Denn der Pokalsieger reiste nicht nur ohne seine Stars Hugo Calderano, Simon Gauzy und Shunsuke Togami an, mehr noch spielten in Bremen zwei Youngster und Trainer Bogdan Pugna selbst.
Falck gewinnt in 12 Minuten

"Es war schön, nochmal vor so vielen Fans zu spielen und die Saison mit einem Heimsieg zu beenden", sagte Werder-Kapitän Mattias Falck bei buten un binnen, "aber natürlich war das heute sehr viel einfacher als sonst." Ochsenhausen war es egal, man stand schon vorab als Tabellenzweiter und für die Play-offs fest.
Falck brauchte zwölf Minuten gegen Trainer Pugna, der gegen Werders Vizeweltmeister von 2019 komplett chancenlos war, aber auch nicht locker genug reagierte, um den Zuschauern zumindest ein paar unterhaltsame Ballwechsel zu bieten.
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"Mit etwas mehr Glück wäre noch mehr drin gewesen"

Bei Leonardo Iizuka und Tiago Abiodun – 19 und 17 Jahre alt – war das Potenzial erkennbar, aber Ochsenhausen gewann an diesem Abend kein Spiel und keinen Satz. "Wir haben beide Spiele gegen Ochsenhausen mit 3:0 gewonnen", sagte Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen, "auch, wenn sie nicht in Bestbesetzung hier waren, für uns ist das ein toller Erfolg."
Werder war, wie eigentlich immer, in voller Besetzung angetreten. Und der warme Jubel der Fans, die im Anschluss noch länger für Selfies und Autogramme bei den Profis anstanden, als die Partien gedauert hatten, tat dem Bremer Team gut. Denn der Hauch von Wehmut war an diesem Abend nicht nur dem Abschied von Putuntica geschuldet – sondern den so knapp verpassten Play-offs um die Meisterschaft.
Ich denke, dass wir insgesamt eine gute Saison gespielt haben. Wir haben uns erstmals seit Jahren wieder im Pokal fürs Final-Four qualifiziert und in der Liga sind wir sehr knapp hinter den Play-offs gelandet. Mit etwas mehr Glück wäre vielleicht noch mehr drin gewesen.
Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen
Werders Gerassimenko mit cooler Show beim Tischtennis-Finale
Selbst Ovtcharov ging leer aus
Platz sechs war es unter den zwölf Bundesliga-Teams für Werder geworden. Und dass sogar Fulda mit Superstar Dimitrij Ovtcharov, das die erste Saisonhälfte nach Belieben dominiert hatte, die Play-offs am letzten Spieltag noch verpasste, zeigt, dass die Liga so stark besetzt und umkämpft war wie nie zuvor.
"Wir sehen es auf jeden Fall positiv, dass wir als Sechster doch sehr nah oben dran waren und sehr schnell mit den hinteren Plätzen nichts mehr zu tun hatten", betonte Tamas: "Und ich habe das Gefühl, dass wir uns in dieser Saison mit allen Spielern ein Stück verbessert haben."
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Werder hofft auf mehr Schub im Doppel
Doch eines konnte Werder nicht verbessern – das Quäntchen Glück im Entscheidungsdoppel. Sechs Mal mussten sich die Bremer mit 2:3 dem Gegner geschlagen geben. Und nicht nur der vergebene Matchball gegen Borussia Düsseldorf verfolgte Werder noch lange.
Die leidige Was-wäre-wenn-Fragerei hing in den Hinterköpfen, denn es wären sechs weitere Siege in dieser Saison für Werder zumindest möglich gewesen. Umso mehr hoffen die Bremer nun, dass Neuzugang Irvin Bertrand nicht nur als starker Doppelspieler einschlagen wird. "Er ist ein toller Spieler, der gegen jeden in der Liga gewinnen kann", betonte Tamas, "wir hoffen, dass wir mit ihm ein Stück besser werden." Und dann es dann wieder klappt, mit einem Platz in den Play-offs.
SV Werder Bremen – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:0
Mattias Falck – Bogdan Pugna 3:0 (11:3, 11:1, 11:5)
Kirill Gerassimenko – Leonardo Iizuka 3:0 (11:8, 11:7, 11:6)
Andrei Putuntica – Tiago Abiodun 3:0 (11:6, 11:5, 13:11)
Spielplan
Datum | Uhrzeit | Heim | Gast | Ergebnis |
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29.03.2025 | 18:00 Uhr |
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Ergebnis:
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29.03.2025 | 18:00 Uhr |
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Tabelle
# | Mannschaft | Begegnungen | Siege | Niederlagen | Spiele | Differenz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
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22 | 16 | 6 | 53:33 | 20 | 32 : 12 |
2 |
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22 | 16 | 6 | 55:36 | 19 | 32 : 12 |
3 |
![]() |
22 | 14 | 8 | 54:41 | 13 | 28 : 16 |
4 |
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22 | 14 | 8 | 51:45 | 6 | 28 : 16 |
5 |
![]() |
22 | 13 | 9 | 49:38 | 11 | 26 : 18 |
6 |
![]() |
22 | 12 | 10 | 50:41 | 9 | 24 : 20 |
7 |
![]() |
22 | 11 | 11 | 41:51 | -10 | 22 : 22 |
8 |
![]() |
22 | 10 | 12 | 46:44 | 2 | 20 : 24 |
9 |
![]() |
22 | 8 | 14 | 41:51 | -10 | 16 : 28 |
10 |
![]() |
22 | 8 | 14 | 36:52 | -16 | 16 : 28 |
11 |
![]() |
22 | 6 | 16 | 37:56 | -19 | 12 : 32 |
12 |
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22 | 4 | 18 | 34:59 | -25 | 8 : 36 |
Legende:
- Playoffs
- Abstieg
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 31. März 2025, 18:06 Uhr