Länderspieldebüt für Bremer Handballer Schluroff: "War unglaublich"
Plötzlich Nationalspieler: Der Bremer Handballer Miro Schluroff
In Bremen legte Miro Schluroff den Grundstein für seine Handballkarriere. Nun geht es steil aufwärts für ihn. Kürzlich feierte der 24-Jährige sein Debüt in der Nationalmannschaft.
Handballprofi Miro Schluroff hat aufregende Tage hinter sich. Der Rückraumspieler des VfL Gummersbach war am zweiten Märzwochenende auf Heimatbesuch in Bremen, als am Sonntagabend sein Handy klingelte. Am Telefon: Bundestrainer Alfred Gislason.
Der unverhofften Einladung zur deutschen Nationalmannschaft folgte Hektik, wie Schluroff bei buten un binnen berichtet: "Montagfrüh bin ich direkt nach Gummersbach gefahren, habe meine Sachen geholt. Dann direkt nach Hannover weiter." Schlaf wurde zur Nebensache. Ein "Riesenritt", wie Schluroff die Reisestrapazen nennt.
Mit der Berufung durch Gislason wurde für ihn ein Kindheitstraum wahr. "Es war eine komplett neue Truppe, Trainer, Staff, alles neu für mich", beschreibt Schluroff die Ankunft beim DHB. Anlaufschwierigkeiten gab es laut Schluroff aber keine: "Die Mannschaft hat mir das sehr leicht gemacht, alle super drauf, alle sehr nett."
Schluroffs Erwartungen wurden übertroffen

Schluroffs Erwartung, er müsse bei den EM-Qualifikationsspielen gegen Österreich in Wien und Hannover auf der Tribüne Platz nehmen, bewahrheitete sich nicht. Ganz im Gegenteil: In beiden Länderspielen gegen sein Geburtsland Österreich stand Schluroff – zu seiner eigenen Überraschung – von Beginn an auf dem Feld: "Dass es dann so läuft und ich direkt so eine Rolle bekomme und bei beiden Spielen in der Startaufstellung stehe, war unglaublich."
Schluroffs Aufregung war riesig. Besonders beim Rückspielsieg vor ausverkauftem Stadion in Hannover. Anmerken ließ sich der 1,98-Meter-Hüne die Anspannung kaum, obwohl er nicht auf seiner Stammposition (Rückraum links), sondern halb-rechts eingesetzt wurde. Trotz ungewohnter Position gelangen dem dynamischen und durchsetzungsstarken Rückraumspieler im Hin- und Rückspiel insgesamt sechs Tore gegen die Österreicher.
Er hat gesagt, dass ich gerne wiederkommen kann. Da war ich erleichtert.
Miro Schluroff über das Feedback des Bundestrainers Alfred Gislason
Miro Schluroff übt sich in Bescheidenheit
Schluroff ist dankbar – und bleibt bodenständig. "Man muss sich vor Augen führen, was man für einen Weg gemacht hat, was mich für tolle Leute begleitet haben, mir geholfen haben. Da gibt es viele Namen, ohne die das gar nicht geklappt hätte", erklärt der in Österreich geborene und in Bremen aufgewachsene Handballer. Überbewerten will er sein erfolgreiches Debüt im Nationalmannschaftsdress aber nicht: "Jeder Sportler kennt das: Nach einem Hoch kommt auch immer wieder ein Tief."
An seinem großen Ziel ändert das nichts: "Jeder Sportler macht das ja, um irgendwann an einem großen Turnier teilzunehmen. Natürlich möchte ich mich dafür bewerben. Aber das ist noch ein langer Weg." Das nächste große Turnier ist die Europameisterschaft 2026. "Das wäre ein geiles Event, wo man auf jeden Fall dabei sein möchte", meint Schluroff.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 18. März 2025, 18:06 Uhr