Hintergrund
Trotz Länderspiel in Bremen: Polizeikosten-Streit mit DFL geht weiter
Das Nationalteam-Comeback im Weser-Stadion resultiert aus einer Wiederannäherung zwischen Bremen und dem DFB. Ein Ende des Polizeikosten-Streits ist jedoch nicht in Sicht.
Länderspiel-Comeback, Jubiläumsspiel und dann noch die Ukraine als Gegner – wenn das deutsche Nationalteam am 12. Juni wieder im Weser-Stadion aufläuft, wird der ganz große Teppich ausgerollt. Entsprechend erfreut sind die Bremer Fußball-Verantwortlichen. "Wir sind sehr happy, dass die Nationalmannschaft wieder in Bremen zu Gast ist. Es hat lange genug gedauert", sagte Björn Fecker, Präsident des Bremer Fußball-Verbands (BFV), zu buten un binnen.
Polizeikosten-Streit verhinderte Länderspiele in Bremen
Mehr als zwölf Jahre ist es her, dass die DFB-Elf zuletzt eine Partie in Bremen absolviert hat. Weitere Länderspiele im Weser-Stadion fielen dem Streit zwischen Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) zum Opfer. Denn dass Mäurer die Polizeikosten bei Hochrisikospielen der DFL in Rechnung stellte, rief auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf den Plan: Bei der Vergabe von Länderspielen zeigte sich der DFB solidarisch mit der DFL und machte fortan einen großen Bogen um den Fußball-Standort Bremen.
Dass der DFB nun ins Weser-Stadion zurückkehrt, ist das Resultat einer Annährung zwischen den bisherigen Konfliktparteien. Dem Vernehmen nach hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der sein Amt vor rund einem Jahr antrat, die erste Annäherung gewagt. Offenbar störte sich der ehemalige SPD-Politiker an der zerfahrenen Debatte und suchte daher das Gespräch mit Parteikollege Mäurer. "Es ist gut, dass die Gräben überwunden werden konnten", resümierte Fecker.
Ein Ende des Disputs mit der DFL bedeutet das Bremen-Comeback des deutschen Nationalteams jedoch nicht – im Gegenteil. "Der Streit um die Polizeikosten zwischen DFL und der Stadt wird am Ende des Tages vor Gericht weitergehen", so Fecker. Im Hinblick auf das Verhältnis zum DFB wertet der BFV-Präsident die Rückkehr nach Bremen aber als positives Signal. "Das Wichtige ist, dass man sich zusammengerauft hat", so Fecker.
Es ist gut, dass man zusammenarbeiten kann, auch wenn man in einer inhaltlichen Frage wie bei den Polizeikosten unterschiedlicher Auffassung ist.
Björn Fecker, Präsident des Bremer Fußball-Verbands, zu buten un binnen
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 25. April 2023, 18:06 Uhr