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Wie sich die Inflation auf Immobilienpreise in Bremen auswirkt
2022 war in Bremen offenbar ein gutes Jahr, um Immobilien zu kaufen. Laut "Wohnatlas 2023" sind die Preise zurückgegangen. Anders sieht es in benachbarten Regionen aus.
Wer sich in Bremen Bestands-Immobilien kaufen wollte, musste zumindest inflationsbereinigt im vergangenen Jahr weniger dafür bezahlen als noch im Jahr davor – das geht aus dem nun veröffentlichten Wohnatlas der Postbank hervor. Dieser zeigt die Ergebnisse einer Untersuchung des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts zu den Immobilienpreisen in Deutschland.
Konkret kostete der Quadratmeter 2022 in Bremen im Schnitt etwa 3.060 Euro. 2021 waren es noch fast 2.940 Euro. Schaut man auf die nackten Zahlen, ist der Preis damit angestiegen, um etwas mehr als vier Prozent. Die Inflationsrate in Deutschland lag aber höher, konkret bei fast sieben Prozent. Die Preise für Bestands-Immobilien sind damit nicht so stark gestiegen wie die Preise insgesamt – damit sind Bestands-Immobilien im Verhältnis zu den Preisen insgesamt günstiger geworden. Konkret um 2,8 Prozent: Das ist der Wert, um den die Bestands-Immobilien in Bremen inflationsbereingt laut Wohnatlas günstiger geworden sind.
Die Preise in Bremen passen ins Bild, das sich auch bundesweit zeichnet: In der Mehrheit der Regionen sind die Preise nun günstiger als im Vorjahr, wenn auch nicht immer so viel wie in Bremen: Im Durchschnitt sind die Preise bundesweit inflationsbereinigt um 0,7 Prozent gesunken. Nicht so richtig ins Bild passen will dagegen Bremerhaven: Nicht nur nominal, sondern auch inflationsbereinigt stiegen hier die Preise an – und zwar um ein gutes halbes Prozent. In nur sieben deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern fiel der Anstieg noch höher aus. Konkret kostete der Quadratmeter in Bremerhaven 2022 im Durchschnitt 1.780 Euro.
Immobilien an der Nordsee generell teurer
Beim Blick in die Regionen rund um Bremen und Bremerhaven fällt der Blick gemischt aus: Während im Landkreis Osterholz (-0,85 Prozent), im Landkreis Verden (-2,48 Prozent) und in Oldenburg (-6,68 Prozent) die Preise inflationsbereinigt gesunken sind, sind sie in Delmenhorst (+0,32 Prozent) und im Landkreis Diepholz (+1,32 Prozent) gestiegen. Den größten Satz machte allerdings der Landkreis Wesermarsch: Hier stiegen die Preise von 2021 auf 2022 um satte 12 Prozent. Das dürfte vor allem mit der Lage zu tun haben: Gerade direkt an der Nordsee sind die Immobilienpreise vergleichsweise hoch.