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Butjadingen will den Titel "Naturwunder 2024" in den Norden holen

Sonnenaufgang im Naturschutzgebiet Langwarder Groden.

Warum Butjadingen bald fast offiziell ein "Naturwunder" haben könnte

Bild: dpa | Wolfgang Schomberg

Der Langwarder Groden an der Nordsee ist im Rennen bei der Abstimmung zum "Naturwunder des Jahres 2024". Der örtliche Touristikverein hofft auf Unterstützung aus Norddeutschland.

Dass die Natur in Norddeutschland viel zu bieten hat, dürfte den Menschen hierzulande bekannt sein. Vielleicht ist in der Region aber sogar das "Naturwunder des Jahres 2024" zu finden: zumindest, wenn der Langwarder Groden auf der Nordsee-Halbinsel Butjadingen bei der gleichnamigen Abstimmung im Internet die meisten Stimmen bekommt. Der örtliche Touristikverein jedenfalls rührt für den Groden die Werbetrommel und hofft auf Stimmen aus ganz Norddeutschland.

Was ist der Langwarder Groden?

Der Langwarder Groden ist Teil des niedersächsischen Wattenmeers: Konkret handelt es sich um 140 Hektar Vorlandfläche vor dem Deich in Butjadingen. "Davor ist noch ein kleiner Deich, ein sogenannter Sommerdeich. Diesen Sommerdeich hat man vor etwa zehn Jahren ein Stück aufgebaggert und der Nordsee so die 140 Hektar zurückgegeben", erklärt Reinhard Evers, erster Vorsitzender des Vereins Touristik Butjadingen. Auf diese Weise wurde das Gebiet renaturiert. Entstanden ist eine Fläche mit zahlreichen Salzwiesen und Wattflächen, die einen Lebensraum für geschützte Arten bieten soll. Über Holzwanderwege und Beobachtungsstationen können Besucherinnen und Besucher den Langwarder Groden besichtigen. "Ein ganz tolles Naturerlebnis", findet Evers.

Spaziergänger laufen über Stege in einer kargen Landschaft.
Spaziergänger können über die Stege vom Naturerlebnispfad gehen. Bild: dpa | Sina Schuldt

Was steckt hinter der Abstimmung?

Ausgerufen hat die Suche nach "Deutschlands Naturwunder 2024" die Heinz-Sielmann-Stiftung, gemeinsam mit dem Deutschen Wanderverband. Ihnen zufolge soll die Initiative das Umweltbewusstsein und das Engagement für den Naturschutz stärken. 2023 hat bei der Abstimmung das "Ewige Eis" im Westerwald das Rennen gemacht. In diesem Jahr sind neben dem Langwarder Groden unter anderem der Rochlitzer Berg in Sachsen, der Geißkopf bei Wölferbütt in Thüringen und die Region Edersee in Hessen im Rennen.

Welche Vorteile hätte es für Butjadingen, wenn der Langwarder Groden die Abstimmung gewinnt?

Geld bringt der Titel nicht ein, aber: "Wenn das Naturwunder 2024 der Groden wird, dann wird das bundesweit verkündet", glaubt Evers. "Das bringt erstmal einen Bekanntheitsgrad für die Gegend. Und wenn man dann an Behörden herantritt, um Unterstützung zu bekommen, dann kann das nur positiv sein." Um zu gewinnen, setzt Evers auf die Solidarität der Norddeutschen – schließlich ist der Langwarder Groden das einzige Naturwunder im Norden, das zur Wahl steht.

Hier in Butjadingen wohnen bloß 6.000 Leute – wenn wir uns auf die Abstimmung dieser alleine verlassen, dann kommen wir ja auf den letzten Platz.

Reinhard Evers, erster Vorsitzender des Vereins Touristik Butjadingen

An Optimismus mangelt es Evers jedenfalls nicht: "Das wird klappen, ich bin fest davon überzeugt!"

Wo kann ich meine Stimme abgeben?

Über das "Naturwunder 2024" können Sie auf der Seite der Sielmann-Stiftung abstimmen – möglich ist das noch bis zum 3. Oktober. Mehrfach abzustimmen, ist nicht möglich. Aktuell darf Butjadingen vorsichtig optimistisch sein: In den ersten Wochen der Abstimmung hat sich der Langwarder Groden gleich an die Spitze gesetzt.

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Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 27. August 2024, 7:40 Uhr