Zukunft der Fischerei: Bald ein Drittel weniger Krabbenfischer?

Ein Mann steht auf einem Boot und greift in ein Sieb mit Krabben.

Zukunft der Fischerei: Bald ein Drittel weniger Krabbenfischer?

Bild: dpa | Ingo Wagner

Eine Kommission des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat Vorschläge für die Zukunft der Fischerei gemacht. Alte Schiffe sollen abgewrackt, neue Kutter entwickelt werden.

Um die deutsche Fischerei fit für die Zukunft zu machen, müssten alte Fischfangschiffe abgewrackt, die Flotte verkleinert und zugleich energieeffizientere Fischkutter neu entwickelt werden. Das steht im Bericht der "Zukunftskommission Fischerei", den das Bundeslandwirtschaftsmisterium vorgelegt hat.

Demzufolge gebe es hohe Kosten, weniger Fang und kaum Platz auf See, weshalb die deutsche Fischerei ums Überleben kämpfe. Mit den Vorschlägen der Zukunftskommission soll ein Neustart möglich werden, der die Küstenfischerei wieder wirtschaftlich und zugleich klimaneutral macht.

Fischer könnten im Tourismus arbeiten

So soll die deutsche Fischfangflotte insgesamt schrumpfen – in der Krabbenfischerei gleich um ein Drittel. Fischer, die nicht mehr auf Fang gehen, könnten stattdessen im Tourismus arbeiten, aber auch ihre Schiffe für marine Dienstleistungen, Umweltbildung oder Meeresnaturschutz nutzen, heißt es im Bericht.

Um wieder mehr Fangflächen auf dem Meer bereitzustellen, sollen Fischerei, Angeln und Aquakulturen künftig auch in Offshore-Windparks möglich sein. Derzeit ist das nicht erlaubt.

Offshore-Verband sieht Idee kritisch

Der Bundesverband Windenergie und Offshore (BWO) sieht ein mögliches Fischen zwischen Windkraftwerken auf hoher See allerdings kritisch. Dies sei ein Sicherheitsrisiko. Gerade der Einsatz von Schleppnetzen am Boden könne Leitungen und Kabel beschädigen. Der primäre Zweck von Offshore-Windparks sei die Erzeugung von Strom, dafür würden sie gebaut und betrieben.

Generell empfiehlt die Zukunftskommission zu erforschen, wie Windparks mehrfach genutzt werden können. Dieser Vorschlag wird vom BWO unterstützt. Man befinde sich bereits im Austausch mit Umweltverbänden, um Lösungen für alle Seiten zu finden. Da es sich bei den Maßnahmen jedoch erst mal nur um Vorschläge handelt, ist ohnehin unklar, ob die Politik diese umsetzen und entsprechendes Geld bereitstellen wird.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. April 2025, 6 Uhr