Frau lebt monatelang mit 8,5 Kilo schwerem Tumor im Bauch

Eine CT-Aufnahme eines 8,5-Kilogramm-schwerem Tumors, der im Bauchraum einer Patientin sitzt.

Chirurgen am Klinikum Bremen-Mitte entfernen 8,5 Kilo schweren Tumor

Bild: Gesundheit Nord

Die Patientin bemerkte den Riesen-Tumor lange Zeit nicht. Jetzt wurde sie operiert und überstand den Eingriff laut Ärzte-Team des Klinikums Bremen-Mitte gut.

Am OP-Tisch stand Hüseyin Bektas, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologischer Chirurgie am Klinikum Bremen-Mitte von Berufswegen schon häufig. Aber: "Ein Fall mit einem Tumor dieser Größe war bisher noch nicht dabei."

Prof. Dr. Hüseyin Bektas, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie am Klinikum Bremen-Mitte im OP-Saal.
Hüseyin Bektas hat mit seinem Team die OP durchgeführt. Bild: Gesundheit Nord | Karsten Klama

8,5 Kilogramm war die Geschwulst schwer, die Bektas und sein Team bei einem Eingriff Anfang April bei einer 65-jährigen Patientin entfernten. Dabei handelte es sich um einen bösartigen Tumor. Dieser war bereits so groß geworden, dass er die anderen Organe – Leber, Magen, Darmtrakt – an den Rand der Bauchdecke drängte, heißt es in einer Mittleilung des Klinikverbunds Gesundheit Nord. Durch eine Lücke im Zwerchfell ragte er auch in den Brustkorb herein.

Patientin ist erst einmal gerettet

Eine CT-Aufnahme eines 8,5-Kilogramm-schwerem Tumors, der im Bauchraum einer Patientin sitzt.
Der Tumor – erkennbar durch die große graue Fläche mitten im Bauch – hatte andere Organe bereits an den Rand der Bauchdecke gedrängt. Bild: Gesundheit Nord

Noch vor wenigen Monaten hatte die 65-Jährige den Tumor nicht bemerkt. Als es ihr zunehmend schlechter ging, sie kaum noch essen konnte und innerhalb von drei Monaten 22 Kilogramm abnahm, wurde sie von ihrem Arzt ins Krankenhaus geschickt – wo man bei den Bildern aus dem Computertomografen gleich zwei Mal hingucken musste, weil man mit so einem großen Tumor nicht gerechnet hatte.

In einer ersten OP konnten die Ärzte den Tumor größtenteils entfernen – allerdings ließ sich dabei nicht verhindern, dass auch die Milz und Teile von Magen und Speiseröhre entfernt werden mussten. Letztere konnten laut der Mitteilung in einer zweiten OP rekonstruiert werden. Dabei wurden demnach auch Reste des Tumors entfernt.

Die Patientin kam nach dem Eingriff auf die Intensivstation, mittlerweile sei sie auf eine normale Station verlegt worden. "Es geht ihr den Umständen entsprechend gut", berichtet Bektas. Sie könne essen, trinken und ein normales Leben führen. Erst einmal sei sie gerettet, allerdings bestehe immer die Gefahr, dass der Tumor wiederkommt.

Ärzte entfernten einen zweiten Riesen-Tumor

Kurios: Wenige Tage nach dem Eingriff mussten die Ärzte im Klinikum Bremen-Mitte wieder einen riesigen Tumor entfernen. Ein Patient mit einer 5,5 Kilogramm schweren Geschwulst lag auf Bektas OP-Tisch. Auch hier konnte das Team alle sichtbaren Teile des Tumors entfernen. "Zwei solch riesige Tumore – noch dazu in so kurzer Zeit hintereinander – ist für uns bisher einmalig", so Bektas.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 9. April 2025, 12 Uhr