Durch Kuh abgesegnet: Norddeutschlands größter Hindu-Tempel in Bremen
Auf dem Gelände des Ellener Hofs in Osterholz ist der Tempel jetzt eingeweiht worden. Zur Eröffnung kamen Hindu-Priester aus 15 verschiedenen Ländern.
Nach fünftägiger Eröffnungszeremonie – inklusive vieler Opfergaben – ist am Donnerstag der neue Hindu-Tempel in Bremen-Osterholz eröffnet worden. Er steht auf dem Gelände des sozial-ökologischen Quartierprojektes Stadtleben Ellener Hof. Mit einer Innenfläche von etwa 460 Quadratmetern und einem zehn Meter hohen "heiliger Königsturm", der mit rund 100 handmodellierten Götterfiguren geschmückt ist, ist er der größte Hindu-Tempel Norddeutschlands.
500 Menschen in der Gemeinde
Gewidment ist der farbenfrohe und reich verzierte Sri Varasiththivinayakar Tempel dem hinduistischen Glücksgott Ganesha. Nach mehreren Jahren des Planens und Bauens hatte die 500-köpfige Gemeinde der Eröffnung nun entgegengefiebert. "Ich bin seit zehn Jahren erster Vorsitzender der Gemeinde und seit 1989 in Deutschland. Ein Tempel hat mir und meiner Familie in dieser Zeit gefehlt", sagte Murugatahas Karalasingam zu buten un binnen.
Dementsprechend groß wurde die Eröffnung am Donnerstag zelebriert. Extra angereist waren 15 hinduistische Priester aus Deutschland, Indien, England und Norwegen. Auch Bremens Altbürgermeister Henning Scherf war vor Ort. Er sagte, das Gotteshaus sei ein Zeichen für Vielfalt und eine weltoffene Gesellschaft.
Unterstützung von Bremer Heimstiftung
Das Gotteshaus wurde durch Spenden und einen Kredit finanziert. Maßgeblich unterstützt wurde das Projekt von der Bremer Heimstiftung, von der das Grundstück kommt. Bei Planung und Bau mussten genau festgelegte Riten beachtet werden: So wurde der richtige Zeitpunkt für die Unterzeichnung des Pachtvertrages für das Grundstück nach dem Mondstand bestimmt. Weil Kühe im Hinduismus als göttliche Wesen verehrt werden, prüfte die Kuh "Madel", ob sich das Areal tatsächlich für den Tempelbau eignet. Zur Freude der Gemeindemitglieder gab sie ihren Segen. Nun war sie auch bei der Einweihung als Ehrengast vor Ort.
Bei der Gemeinde herrscht nun Vorfreude auf den Alltag. "Jetzt ist die ganze Arbeit fertig und wir können endlich einmal am Tag hier beten", so Murugatahas Karalasingam. Geöffnet ist Tempel von 18 bis 20 Uhr, die Zeremonien beginnen jeweils um 19 Uhr.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 29 Juni, 19.30 Uhr