Bremen legt Grundstein für grünen Wasserstoff auf Stahlwerk-Gelände
Ab 2024 soll ein Teil des Energiebedarfs des Stahlwerks mit Wasserstoff gedeckt werden. Das Stahlwerk stößt einen Großteil der Bremer Treibhausgase aus.
Auf dem Gelände des Bremer Stahlwerks ist heute der Grundstein für eine der derzeit größten Wasserstoffanlagen in Deutschland gelegt worden. Ab dem kommenden Jahr soll dort ein Teil des Energiebedarfs statt wie bisher mit Kohle mit Wasserstoff gedeckt werden. Das Stahlwerk stößt einen Großteil der Bremer Treibhausgase aus.
Das Wasserstoff-Projekt sei ein entscheidender Schritt, um den CO2-Ausstoß des Landes zu reduzieren, sagte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD): "Das ist jetzt der Übergang vom Reden zum Machen. Und das ist ja das Entscheidende, dass wir tatsächlich in Gang kommen." Bovenschulte forderte erneut, den Norden Deutschlands zu einer weltweiten Modellregion für grünen Wasserstoff zu machen. Mit der – so wörtlich – "Neuerfindung der Industrie" böten sich auch für Bremen große Chancen.
Neue Anlage nutzt Wasser aus der Weser
Als Meilenstein bezeichnete Bremens Klimaschutzsenatorin Maike Schaefer (Grüne) die Grundsteinlegung für den sogenannten Elektrolyseur, mit dem Wasser aus der Weser in seine chemischen Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten wird. Ihr sei es lieber, wenn Stahl umweltfreundlich in Bremen produziert werde als irgendwo anders auf der Welt mit viel CO2.
Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) sieht in dem Bremer Projekt eine historische Chance. Das kleinste Bundesland setze hier Maßstäbe fürs ganze Land. "Das war ein wichtiges Startsignal. Insofern muss man auch mal den ersten Schritt wagen – sowohl die Unternehmen wie auch die Politik, damit man überhaupt mit dabei ist. Und der grüne Strom und der grüne Wasserstoff wird in Norddeutschland hergestellt."
Land Bremen investiert 10 Millionen Euro
Der EWE-Vorstandsvorsitzende (Stefan) Dohler erklärte, ohne Wasserstoff werde die Energiewende nicht möglich sein. EWE lässt die Wasserstoffanlage zusammen mit Konzerntochter swb bauen. Das Land Bremen beteiligt sich mit der Hälfte an den Kosten von 20 Millionen Euro. Die Pilotanlage soll im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Um die ganze Stahlproduktion mit Wasserstoff zu versorgen, müsste allerdings eine Anlage mit 100 Mal mehr Leistung gebaut werden.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 20. April 2023, 17 Uhr