Gewoba-Aufsichtsrat berät über Praxis bei Wohnungsvergabe
- Wohnungsgesellschaft Gewoba ließ Vergabe-Praxis untersuchen.
- Anlass waren Rassismus-Vorwürfe bei der Brebau.
- Laut Bericht kein System von Diskriminierung erkennbar.
Der Aufsichtsrat der Gewoba wird sich mit dem internen Bericht zur Praxis der Wohnungsvergabe befassen. Nach den Rassismus-Vorwürfen gegen die städtische Wohnungsgesellschaft Brebau ist auch bei der Gewoba untersucht worden, ob bestimmte Wohnungsbewerber diskriminiert wurden.
Eine Datenbankabfrage zeigte keine Hinweise auf systematische Diskriminierung. Auch konkrete Dienstanweisungen oder eine veränderte Vermietungssoftware gibt es bei der Gewoba nach ersten Erkenntnissen nicht.
Arbeitsgruppe informiert über weitere Details
Wohl aber 130 Fälle, in denen offenbar Notizen zu Mietinteressenten mit Kürzeln versehen waren – vermutlich Kürzel für Sinti und Roma, Kopftuch oder dunkle Hautfarbe. Der Bericht ist vor ein paar Tagen an die Aufsichtsratsmitglieder verschickt worden. Jetzt werden sie darüber sprechen. Die von der Gewoba eingesetzte Arbeitsgruppe hat inzwischen weitere Details überprüft und wird dem Aufsichtsrat darüber berichten.
Bremens Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) ist Aufsichtsratsvorsitzende der Wohnungsgesellschaft. Schaefer und Gewoba-Vorstandschef Peter Stubbe haben beide betont, man nehme die Einzelfälle ernst und werde sie weiter aufklären. Die Gewoba ist mit rund 42.000 Wohnungen die größte Vermieterin in Bremen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 9. Juni 2021, 7 Uhr