"Fridays for Future am Ende": Bremer Ortsgruppe löst sich auf
Die Bremer Aktivisten werfen Fridays for Future strukturellen Rassismus und strategische Fehler vor. Sie sehen für sich keine Zukunft mehr in der Bewegung und lösen sich auf.
Die Bremer Ortsgruppe von Fridays for Future löst sich auf. Ein entsprechendes Statement wurde auf der Homepage der Klimaaktivisten veröffentlicht. Unter anderem heißt es in dem Schreiben: "Diese Bewegung ist für uns an ihrem Ende."
Fridays for Future strukturell rassistisch?
"Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch", kritisieren die Bremer Aktivistinnen und Aktivisten in dem Statement. In diesem werfen die Aktivisten Fridays for Future Deutschland auch vor, strategische Fehler gemacht zu haben. So habe die Organisation an der Minimalforderung des 1,5-Grad-Ziels festgehalten, ohne klare Maßnahmen zu benennen.
Fridays for Future sei heute schwächer als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt seit seiner Gründung. Die Bewegung stelle die falschen Fragen und appelliere immer noch ziellos an die Politik, "ohne das zerstörerische System an sich anprangern zu wollen", heißt es in dem Statement.
Im Gespräch mit buten un binnen werfen die Bremer ihrer Dachorganisation außerdem strukturellen Rassismus vor. Betroffene hätten immer wieder auf dieses Problem in der Bewegung hingewiesen. Sie seien jedeoch ignoriert oder sogar dafür angegriffen worden.
Bremer Ortsgruppe sieht sich verunglimpft
Auch die Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Bremer Ortsgruppe von Fridays for Future spielen eine Rolle. Auf der Bremer Klima-Demonstration am 23. September 2022 habe man Palästinenser und Palästinenserinnen zu Wort kommen lassen. Daraufhin sei die Bremer Ortsgruppe "von medialer Seite verunglimpft" worden und Fridays for Future Deutschland habe sich gegen die Bremer Aktivisten positioniert.
Alle Versuche, Fridays for Future zu verändern oder die Bewegung zu reformieren, seien gescheitert, heißt es in der Stellungnahme weiter. Aus all diesen Gründen sehe man für sich bei Fridays for Future keine Zukunft mehr.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. Juli 2023, 19:30 Uhr