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Erneuter Rassismus-Verdacht: Durchsuchung bei Bremer Feuerwehrmann
Drei Jahre nach dem Rassismus-Skandal bei der Bremer Feuerwehr läuft erneut ein Disziplinarverfahren gegen einen Feuerwehrmann. Der Vorwurf: Rechtsextremismus.
Nach dem Rechtsextremismus-Skandal bei der Bremer Feuerwehr vor gut drei Jahren, lässt dieser Vorgang besonders aufhorchen: Die Polizei hat nach Informationen von buten un binnen den Spind und die Wohnung eines Feuerwehrmanns durchsucht. Dem Mann werden unter anderem Rassismus und Rechtsextremismus vorgeworfen. buten un binnen wurde durch ein anonymes Schreiben aus Feuerwehrkreisen auf den Fall aufmerksam gemacht. Am Abend bestätigte das Innenressort sowohl die Durchsuchungen als auch das Disziplinarverfahren.
In so großen Organisationen ist eine extremistische Gesinnung Einzelner nie auszuschließen. Wichtig ist, dass diese als solches erkannt wird und unverzüglich und konsequent darauf reagiert wird.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) in einer Mitteilung
Auslöser für die Durchsuchung am Donnerstag war demnach ein Unfall Anfang des Jahres in Walle. Der Feuerwehrmann soll damals einen anderen Mann derart rassistisch beschimpft haben, dass die Polizei vor Ort eine Anzeige gegen ihn schrieb. Der Feuerwehrmann war zwar in seinem Privatauto unterwegs, hat aber Dienstkleidung getragen. Für Beamte gilt laut Innenressort auch außerhalb des Dienstes die sogenannte Wohlverhaltenspflicht.
Wegen der Anzeige wurde dann ein Disziplinarverfahren gegen den Mann eingeleitet. Der Mann ist derzeit nicht im Dienst. Durchsuchungen von Wohnungen und Arbeitsstätten sind auch in einem Disziplinarverfahren möglich.
Feuerwehrmann war offenbar schon vor drei Jahren beteiligt
Der Mann scheint wohl kein Unbekannter zu sein. Er soll Mitglied in der Chatgruppe von Bremer Feuerwehrleuten gewesen sein, in der unter anderem rassistische Inhalte geteilt wurden. Vor gut drei Jahren, Ende 2020, hatten Radio Bremen-Recherchen Inhalte dieser Chatgruppe veröffentlicht.
Der Rassismus-Skandal hatte damals zu internen Ermittlungen geführt. Eine Feuerwehrbeauftragte wurde eingesetzt. Und auch der neue Leiter der Bremer Feuerwehr hat sich zur Aufgabe gemacht, die Feuerwehr strukturell zu verändern. "Ungeachtet der weiteren Entwicklung möchte ich erneut klar betonen: Rechtsextremistisches und rassistisches Gedankengut wird bei der Feuerwehr Bremen nicht geduldet!", wird Feuerwehr-Chef Philipp Heßemer in einer Mitteilung des Innenressorts zitiert.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. April 2024, 19:30