Fragen & Antworten
Wieso das Deutschlandticket für Studenten in Bremen erst später kommt
Ein Deutschlandticket für Studenten für 29,40 Euro kommt nun erst zum Wintersemester. Schuld daran ist unter anderem die Landesregierung, meint der Asta der Uni Bremen.
In ganz Deutschland sollte es ab dem 1. April zum Start des Sommersemesters 2024 ein bundesweit einheitliches Ticket für Studierende geben. Doch der Start verzögert sich in Bremen – das kritisiert der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Uni Bremen.
Wieso verzögert sich die Einführung des Semestertickets?
Die Bedingungen für die Einführung seien zu kurzfristig und rechtliche Fragen noch ungeklärt. Das teilt Florian Walter, Beauftragter für das Semesterticket beim Asta der Uni Bremen, buten un binnen mit. So seien etwa rechtliche Fragen noch offen.
Der Asta setzt sich Walter zufolge dafür ein, dass das Ticket für alle Studierenden zugänglich ist. Neben einer digitalen Lösung brauche es deshalb auch eine physische Möglichkeit, das Ticket vorzuzeigen. Jedoch werden Chipkarten für die Tickets zum Start im Sommer nicht rechtzeitig verfügbar sein, sagt Walter. Aber ein Papierticket als Übergangslösung sei laut der Beschlüsse von Bund und Land ausgeschlossen. Auch sei fraglich, wie man mit den großen Mengen personenbezogener Daten umgehen soll, ohne gegen den Datenschutz zu verstoßen.
Die Verzögerung ärgert Walter: "Das ist eine bittere Pille." Man hätte das Semesterticket gerne zum Sommersemester eingeführt, der Asta fordere das Ticket seit mehr als einem Jahr.
Was kritisiert der Asta der Uni Bremen?
Grund für den verpassten Start zum Sommersemester ist Walter zufolge, dass die Bundes- und Landesregierung ihre Beschlüsse ohne Rücksprache mit den Studierendenvertretungen getroffen hätten. Die Bremer Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal (SPD) habe weder den Asta noch die Verkehrsunternehmen ausreichend informiert. Damit solche Prozesse wie die Einführung des Tickets schnell umgesetzt werden können, müssten jedoch alle Beteiligten frühzeitig bei der Entscheidungsfindung eingebunden werden. Auch, damit erwartbare Probleme im Vorhinein vermieden werden. "Wir sind diesbezüglich massiv enttäuscht vom Verhalten der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung", so Walter.
Was sagt die Behörde zu der Kritik?
Seitens der Bremer Mobilitätssenatorin habe es keine Zusage gegeben, dass das Ticket auf jeden Fall zum Start des Sommersemesters verfügbar sein soll. Das teilt die Bremer Verkehrsbehörde auf Anfrage von buten un binnen mit. Dies wurde auch in einer Pressemitteilung von Ende November bekannt gegeben: Das Angebot soll möglichst ab dem Sommersemester gelten, heißt es dort – wegen der Umsetzung und dem benötigten organisatorischen Vorlauf könne die Einführung aber auch noch bis zum Wintersemester 2024/25 dauern.
Im ersten Schritt sei eine Abstimmung auf regionaler Ebene nicht möglich gewesen, so die Behörde. Derzeit stimme das Mobilitätsressort sich jedoch mit den Studierendenausschüssen ab, hier sollen regionale Besonderheiten berücksichtigt werden.
Was für ein Ticket steht den Studierenden bis dahin zur Verfügung?
Studierende können weiterhin das Semesterticket vom VBN mit einem Zusatzticket zu einem Deutschlandticket aufwerten, so die Verkehrsbehörde. Das Upgrade vom Semesterticket zum Deutschlandticket kostet 17,30 Euro im Monat.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 28. November 2023, 7 Uhr