SPD will mit allen Parteien verhandeln – außer den Bürgern in Wut
Die Sozialdemokraten halten sich als Wahlgewinner ihre Koalitionsoptionen offen. Auch Grüne, Linke und CDU wollen regieren.
Die Bremer SPD hält sich als Gewinner der Bürgerschaftswahl die Frage einer künftigen Koalition weiter offen. Noch in dieser Woche sollen erste Gespräche geführt werden, sagte SPD-Chef Reinhold Wetjen, der sich am Mittag auf der Landespressekonferenz zum Fahrplan für Sondierungsgespräche geäußert hat. "Wir werden mit allen Parteien reden, mit Ausnahme der Bürger in Wut", sagte Wetjen. Auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte hatte das zuvor bestätigt.
Bereits am Abend will die Partei diskutieren, mit wem sie gut zusammenarbeiten kann. Am Mittwoch soll dann der Landesvorstand der Sozialdemokraten einen entsprechenden Beschluss fassen, sagte Wetjen. Bereits ab Himmelfahrt könnten dann über das lange Wochenende Sondierungsgespräche geführt werden.
Auch wir sind offen für Gespräche mit der SPD. Das sind auch, glaube ich, die einzigen, die sich anbieten.
CDU-Landesvorsitzender Carsten Meyer-Heder
CDU-Chef Carsten Meyer-Heder sieht seine Partei als den idealen Koalitionspartner der SPD. Es gebe zwar Themen wie die Ausbildungsabgabe, an denen es scheitern könne. Aber genauso gebe es viele Gemeinsamkeiten und eine Wechselstimmung im Land Bremen. Zudem würde eine Große Koalition die meisten Wählerstimmen auf sich vereinen.
Die Grünen als Wahlverlierer sowie die Linke verweisen auf die aus ihrer Sicht gute Arbeit der rot-grün-roten Regierung in den vergangenen Jahren. Beide wollen die Koalition weiterführen. "Das Wahlergebnis zeigt: Es gibt nach wie vor eine Mehrheit für Mitte-Links; wir wollen, dass das auch realisiert wird", sagte der Landessprecher der Linken, Christoph Spehr.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 15. Mai 2023, 16 Uhr