Polizei beendet pro-palästinensisches Protestcamp an Bremer Uni
Rund 50 Menschen kamen laut Polizei am Mittwochmorgen zu einer unangemeldeten Kundgebung in der Glashalle zusammen. Die Auflösung des Camps verlief friedlich.
Nach Polizeiangaben mussten einige Demonstranten nach draußen getragen werden. Auf dem Gelände der Universität kam es daraufhin zu einer Spontanversammlung, an der rund 100 Menschen teilnahmen. Man habe deshalb auch die Bundespolizei hinzuziehen müssen, sagte ein Polizeisprecher.
Aufrufe in den Sozialen Medien
Etwa 20 propalästinensische Aktivisten hatten sich um 7:30 Uhr in der Glashalle versammelt und ein Protestcamp errichtet. Sie bauten Zelte auf und rollten Transparente aus. "Kritik an Israel ist kein Antisemitismus", war auf einem Plakat zu lesen.
Wie die Universität in einer Pressemitteilung bekanntgab, sei es im Laufe des Tages in den Sozialen Medien zu Aufrufen gekommen, sich dem Protest anzuschließen. "Angesichts des nicht kalkulierbaren Risikos, dass sich aus dem friedlichen Protest eine massiv sicherheitsgefährdende Situation entwickelt", habe sich die Leitung der Universität "aus Sicherheitsgründen" zur Auflösung des Camps entschieden.
Nach eigenen Angaben hatte die Unileitung den Dialog mit den Sprecherinnen und Sprechern des Camps gesucht. Zusammen mit der "Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt" seien weitere Gespräche über Anliegen und Beweggründe der Studierenden geführt worden. Auch die Polizei trat mit den Aktivisten in Kontakt. Die Beamten schlugen dabei andere Orte für die Kundgebung vor, das Angebot sei laut Polizei jedoch abgelehnt worden. Die Polizisten fertigten mehrere Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und wegen Hausfriedensbruch an.
Ähnliche Aktionen in Leipzig und Berlin
Zuvor war es bereits an anderen Universitäten zu ähnlichen Aktionen gekommen. An der Universität Leipzig hatten am Dienstag ein Dutzend Menschen das Audimax besetzt. Der Hörsaal wurde am Abend von der Polizei geräumt. Auch an der Freien Universität Berlin hatten Aktivistinnen und Aktivisten ein propalästinensisches Camp errichtet, das kurz darauf geräumt wurde.
Quellen: buten un binnen und dpa.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr