Bremer Europahafen vor Entwicklungsschub: Das passiert mit Schuppen 6
- Bremer Senat will Gebäude in der Überseestadt umfunktionieren.
- Logistik-Unternehmen nutzt die Halle bislang zur Verarbeitung von Tee.
- In das Gebäude sollen künftig Gastronomie und Einzelhandel einziehen.
Der Europahafen in der Bremer Überseestadt steht vor einem Entwicklungsschub. Der Senat hat sich mit dem Kaffee- und Tee-Logistikunternehmen Vollers auf ein neues Nutzungskonzept rund um den "Schuppen 6" verständigt. Das 18.000 Quadratmeter große Gebäude an der Südseite des Hafenbeckens wird momentan ausschließlich von Vollers genutzt und ist für die Öffentlichkeit unzugänglich. Das soll sich ändern.
Auf rund einem Drittel der Gebäudefläche sollen laut der Vereinbarung Gastronomie, kleinteiliger Einzelhandel und Büroflächen angesiedelt werden. Ein thematischer Schwerpunkt liege auf der Produktion von Lebensmitteln sowie Manufakturbetrieben, heißt in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Senat und Vollers. Außerdem könnten Räume für kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke entstehen.
Logistikunternehmen will Teile der Halle abgeben
Den Rest des Gebäudes will Vollers wie bisher zur Tee-Verarbeitung nutzen. "Im Durchschnitt wird jede zehnte Tasse Tee, die in Deutschland getrunken wird, im Schuppen 6 zur weiteren Verarbeitung konsolidiert und veredelt", erklärt Philipp Wacker, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe.
Vollers bewirtschaftet das Areal auf Grundlage eines Erbpachtvertrags, den das Unternehmen mit Bremen geschlossen hat. Nach der nun gefundenen Einigung über die künftige Nutzung soll ein neuer, langfristiger Vertrag geschlossen werden. Für sein Unternehmen bedeute die Vereinbarung Investitionssicherheit, erklärt Vollers-Manager Wacker. Er rechne mit deutlichem Wachstum am Standort.
Auch Schuppen nebenan soll umgebaut werden
Die Vereinbarung zwischen Vollers und Senat sieht außerdem vor, dass Bremen den benachbarten "Schuppen 4" samt der ihn umgebenden Flächen übernimmt und entwickelt. Damit würden insgesamt mehrere hundert Meter entlang der Kaimauer neu erschlossen. "Wir entwickeln die Überseestadt kontinuierlich weiter, die Zustimmung des Nutzungskonzepts für den Schuppen 6 ist auf diesem Weg der nächste richtige Schritt", kommentiert Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) die Vereinbarung.
Bis die Veränderungen auf der Südseite des Europahafens sichtbar werden, dürften allerdings noch Jahre vergehen. Zunächst soll eine Machbarkeitsstudie als Basis weiterer Pläne erarbeitet werden.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. Januar 2023, 19:30 Uhr