Post an Bremer Domsheide ist dicht: Was Bremer jetzt wissen müssen

Die große Postfiliale an der Domsheide hat seit Freitag geschlossen. Welche Alternativen gibt es für die Kundschaft? Und wie steht es sonst um Bremens Post?

Der 21. November war der letzte Tag der Bremer Postfiliale an der Domsheide – nach etwas mehr als 150 Jahren. Die Filiale war für viele Bremerinnen und Bremer die zentrale Anlaufstelle, wenn es um Pakete und Briefe geht. Hier sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Ende der Post an der Domsheide.

Warum zieht die Post aus?

Zwar galt die Postbankfiliale an der Domsheide für Bremerinnen und Bremer als "die Post", aber die Postdienstleistungen wurden dort lange Zeit nur als bestehende Tradition weiterhin ausgeführt. Die Geschäfte von DHL und der Postbank haben erst einmal nichts miteinander zu tun. Über Verträge sind beide Dienstleister aber häufig in einer gemeinsamen Filiale zu finden.

Vor über zwei Jahren kündigte die Deutsche Post an, nach dem Umbau des ehemaligen Max-Bahr-Baumarkts in Hastedt zum Zustellzentrum mehrere Standorte aufzugeben, darunter auch das Gebäude an der Domsheide. Anfang dieses Jahres kündigte die Postbank zusätzlich an, Verträge mit DHL-Partnerfilialen im Zuge einer Einsparung von Postbankfilialen kündigen zu wollen.

Der Senat hat dann aber 2023 den Kauf des Gebäudes beschlossen, um mehr Kontrolle über die Entwicklung der Domsheide zu haben. Damit endet auch die Nutzung des Gebäudes als Filiale der Postbank.

Welche alternativen Poststellen gibt es in der Nähe?

Der Trend zeigt, dass immer weniger Briefdienstleistungen benötigt werden, dafür aber umso mehr für Pakete. Deswegen haben die Post und DHL seit der Ankündigung der Schließung Alternativen geschaffen. Sie möchten dies bis 2026 fortführen. Wer seine Post in der Nähe der Domsheide abgeben möchte, kann in Zukunft folgende Anlaufstellen nutzen:

• In Bremen Mitte: Das Geschäft von JKS-Mobile soll zukünftig Pakete und Briefe entgegennehmen. Der Standort befindet sich in der Knochenhauer Straße 18. Geöffnet ist das Geschäft von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 15 Uhr.
• In der Neustadt: In der Westerstraße 1 soll der Paketshop eine Partnerfiliale werden und zwar für Brief- und Paket-Dienstleistungen. Dieser Standort ist montags bis freitags zwischen 7 und 18 Uhr geöffnet. Am Samstag hat der Paketshop von 8 bis 15 Uhr auf.
• In der Bahnhofsvorstadt: Ein weiterer Paketshop im Breitenweg 2 soll ebenfalls in eine Partnerfiliale umgewandelt werden. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag immer zwischen 8 und 22 Uhr.

Poststellen in Bremen

Was passiert ab jetzt in dem Gebäude?

Die Stadt Bremen untersucht gerade, welche Umbaumöglichkeiten der Immobilie denkbar sind. "Parallel wird ein Interessenbekundungsverfahren vorbereitet, um für den Ort die beste Nachfolgenutzung zu finden", so der Pressesprecher der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Christoph Sonnenberg.

Eine Zwischennutzung der Immobilie, während der Prozess läuft, sei angedacht. Außerdem soll die zukünftige Nutzung in den Entwicklungsprozess der Domsheide eingebunden werden, um eine städtebaulich sinnvolle Lösung zu gewährleisten, die die Attraktivität und Funktionalität des Platzes stärkt, berichtet Sonnenberg.

In einem Interview mit buten un binnen aus dem Jahr 2023 erklärte die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation Kristina Vogt (Linke): "Bei dem Anbau, den wir erwerben, können wir gucken, ob wir eine öffentliche Nutzung reinkriegen, von Justiz bis zur Uni. Und sollte sich keine öffentliche Nutzung ergeben, könnten wir das Gebäude immerhin weiterverpachten."

Erst kürzlich wurde das alte Gebäude der Landesbank am Domshof unter der Nutzung der Universität neu eingeweiht. Ob nun ein weiterer Fachbereich der Universität in die Innenstadt zieht, ist also noch offen. Das Gebäude als Wohnraum in Form einer Mischnutzung zu etablieren scheint auch eine der diskutierten Möglichkeiten zu sein.

Was passiert mit der Postbank?

Am Hillmannplatz will die Postbank am 25. November eine neue Filiale eröffnen. An diesem Standort soll es keine Kassenleistungen und Schalter mehr geben – genauso wenig wie Postdienstleistungen. Der Mediensprecher der Deutsche Bank AG sagt hierzu: "Am neuen Standort konzentrieren wir uns bereits jetzt auf unser Kerngeschäft mit Finanzdienstleistungen und persönlicher Beratung dazu. Geldautomaten und Service-Terminals für die täglichen Bankgeschäfte wie Überweisungen, Daueraufträge und Kontoauszüge gibt es ebenfalls." Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr. Die Filiale wird zunächst übergangsweise genutzt, bis sie 2025 umgebaut und neueröffnet werden soll.

Um den Umzug zu überbrücken, sollen Bremerinnen und Bremer auf die Filialen in der Utbremer Straße 97-99 und im Hansa-Carré in der Pfalzburger Straße 41 ausweichen.

Mehr zu diesem Thema: