Infografik
80 Jahre Kriegsende: Hier fielen die meisten Bomben auf Bremen

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs werden in Bremen noch immer Munition, Granaten und Bomben gefunden. Welche Stadtteile besonders betroffen sind, zeigen wir hier.
Wieviele Bomben im Zweiten Weltkrieg auf Bremen gefallen sind, lässt sich heute nur schätzen. "Den Unterlagen der deutschen Luftschutzpolizei zufolge liegen wir ungefähr bei 25.000 bis 26.000 Tonnen Bomben", sagt Thomas Richter, Leiter des Kriegsmittelräumdienstes der Polizei Bremen. Doch es könnten auch mehr sein. "Gehen wir nach den Unterlagen der Alliierten, liegen wir auf Grundlage der Beladelisten der Flugzeuge mit Ziel Bremen bei ungefähr 29.000 Tonnen", sagt Richter. Wobei nicht klar sei, ob tatsächlich alle von ihnen abgeworfen worden seien.
Zumindest grob lässt sich heute kartieren, welche Bremer Stadtteile besonders von den insgesamt 173 Luftangriffen getroffen wurden.
Bombeneinschläge in Bremen (nach Stadtteilen)
Und dennoch: Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Verdachtsflächenkataster des Kampfmittelräumdienstes noch immer nicht vollständig. "Bis wir in Bremen alle Kampfmittel aus den beiden Weltkriegen gefunden und gegebenenfalls entschärft haben, da werden auch die nächsten hundert Jahre nicht reichen", sagt Richter.
Mehr als zwei Millionen Bomben
Ganz grob geht der Kampfmittelräumdienst in Bremen von rund 60.000 bis 70.000 Sprengbomben aus. Das sind Bomben, die vor allem auf Zerstörung durch Explosivkraft setzten. Bei Brandbomben, die vor allem Feuer auslösen sollten, könnte die Zahl über zwei Millionen liegen. Vor allem die sechseckigen, schmalen und langen Stabbrandbomben, die in Dachstühle einschlugen und diese in Brand setzen sollten, sind den Bremer Sprengmeistern bekannt.
Die Zerstörung Bremerhavens, das weniger Luftangriffe zu erleiden hatte als Bremen, ging vor allem auf die verheerenden Feuer der Brandbomben zurück.
Doch es gab auch viele größere Bomben. Die mit Abstand größte von ihnen, die britische "Grand Slam", wog mehr als zehn Tonnen. Solche Bomben wurden beispielsweise beim Bunker Valentin abgeworfen. "Sie sollten neben Bauwerken einschlagen, tief in den Boden eindringen und eine Art Erdbeben erzeugen, um Gebäude zum Einsturz zu bringen", sagt Sprengmeister Richter.
Diese Bremer haben "jeden Tag den zweiten Weltkrieg vor Augen"
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 15. April 2025, 19:30 Uhr