Werder will sich gegen die DFL-Rechnungen wehren
Das Thema Polizeikosten treibt Werder weiter um. Präsident Hess-Grunewald kündigte bei der Mitgliederversammlung weitere juristische Schritte gegen die Zahlungen an.
Am Rande der Mitgliederversammlung hat Werder Bremen am Montagabend klargestellt, dass der Verein die Weitergabe der Kosten für die Polizei-Einsätze bei Hochrisikospielen durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) rechtlich prüfen lassen wird. Das kündigte Präsident Hubertus Hess-Grunewald an. Die Rechnungen stellt die Stadt Bremen an die DFL, diese leitet sie dann an Werder weiter.
Wir werden uns, wenn nötig, auch mit juristischen Mitteln dafür einsetzen, dass nicht 100 Prozent und auch nicht 50 Prozent der Kosten an uns weiterbelastet werden. Unsere Position haben wir bei den Vereinen der 1. und 2. Bundesliga, die die Gesellschafter des DFL e.V. sind, hinterlegt.
Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald
Hess-Grunewald erneuerte zudem seine Kritik an den Rechnungen der Stadt Bremen, durch die er für seinen Verein eine deutliche Wettbewerbsverzerrung sieht. "Wir haben im zurückliegenden Jahr den juristischen Fingerzeig bekommen, dass es grundsätzlich möglich ist, eine solche Gebühr zu erheben, aber kein Richter dieser Welt hat gesagt, dass es eine gute Idee ist", betonte der Werder-Präsident: "Politisch wird das Aushängeschild der Stadt mit einem Wettbewerbsnachteil belastet, weil kein anderes Bundesland eine solche Gebühr erhebt."
"Bremen profitiert von den Bundesliga-Spielen"
Als Alternativ-Beispiel führte Hess-Grunewald das Bundesland Baden-Württemberg an, das mit dem Konzept Stadion-Allianzen arbeitet. Das Präventiv-Projekt sorgt durch intensive Zusammenarbeit zwischen Klub, Fanprojekten, städtischen Behörden und der Polizei für ein geringeres Sicherheitsaufkommen.
Der Werder-Präsident betonte schließlich, dass weder die Steuerzahler noch die Bremer Stadtkasse durch die Sicherung der Bundesliga-Spiele einen Nachteil hätten, "sondern sie profitieren von der Bundesliga. Jede andere Behauptung ist falsch".
Hess-Grunewald hatte zuletzt bereits solidarisches Handeln im deutschen Profifußball eingefordert. Die Deutsche Fußball Liga hatte die Gebührenbescheide des Landes Bremen für vier Partien des Bundesligisten in Höhe von 1,17 Millionen Euro fristgerecht beglichen. Mindestens die Hälfte der Rechnung soll an Werder weitergereicht werden.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 25. November 2019, 19:30 Uhr