Werders Tischtennis-Ass Gerassimenko: 5 Bananen für Olympia-Kampf
Kirill Gerassimenko ist eine dramatische Aufholjagd gegen Tischtennis-Europameister Dang Qiu gelungen. Er lag schon mit 1:3 Sätzen hinten, doch gewann am Ende doch noch mit 4:3.
Am Ende war die Erleichterung bei Werder Bremens Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko riesig. Der Mann, der für Kasachstan bei Olympia antritt, hatte den amtierenden Europameister aus Deutschland, Dang Qiu, in einem intensiven Match rausgeworfen. Und damit wieder einmal seinen Lieblingsgegner bezwungen.
"Ich habe bis zum letzten Ball alles gegeben, um jeden Ball so gekämpft, weil ich mir nicht sicher war, dass ich wirklich gewinne. Auch nicht, als ich im 7. Satz vier Punkte vorne lag", sagte Gerassimenko. Auch in der Bundesliga habe er gegen Qiu hoch geführt und doch verloren, "das hatte ich immer im Hinterkopf", obwohl das seine bisher einzige Niederlage gegen Qiu war.
Spektakuläres Comeback
Zunächst war es aber der Deutsche Qiu, der nach vier Sätzen schon mit 3:1 in Führung lag. "Es war ein Match auf Augenhöhe. Ich habe zwar 3:1 geführt, aber es waren alles umkämpfte Sätze und ein Spiel auf Messers Schneide", sagte der unterlegene Qiu.
Und nicht nur das Duell an sich war hitzig. Auch die Stimmung in der Halle kochte: Nebenan hat der Franzose Felix Lebrun gespielt, der von der Halle lautstark angefeuert wurde – so laut, "dass wir unseren Ball kaum gehört haben", wie Gerassimenko nach dem Spiel sagte. "Sich da zu konzentrieren, war nicht leicht.“
Aber es gelang Gerassimenko, sich zu zu fokussieren und sich spektakulär zurückzukämpfen, wie Gegner Qiu anerkannte: "Kirill hat auch viele Bälle auf den Tisch gebracht und mich damit zermürbt." Ein Schlüssel zu Gerassimenkos Energieleistung – und zum erfolgreichen Ende: Die Ernährung.
Ich habe vor dem Spiel drei Bananen gegessen, dann im Spiel noch zwei und einige Schokoriegel – ich habe noch nie im Leben so viele Bananen gegessen. Aber es hat wohl geholfen, ich hatte genug Energie heute bis zum Schluss.
Kirill Gerassimenko
Achtelfinale gegen Ex-Bremer
Für Gerassimenko geht es nun im Achtelfinale gegen einen, der auch Bremerinnen und Bremern noch etwas sagt: Omar Assar hatte 2018 ebenfalls für Werder gespielt. Wenn es nach dem Gerassimenkos Vater und Trainer geht, könnte es dann aber etwas weniger dramatisch werden, als beim Spiel gegen Qiu: "Mein Papa war zufrieden. Aber er hat gesagt: Dass du immer so viel arbeiten und kämpfen musst in deinen Matches..."
Quellen: dpa und sid.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 30. Juli 2024, 7 Uhr