Kalte Halle, heißer Gegner: Werders Tischtennis-Asse eiskalt erwischt

Bitterer 1:3-Rückschlag für Werders Tischtennis-Team

Bild: Imago | Kirchner-Media

Der Bremer Bundesligist wollte seinen Lauf im Endspurt der Hinrunde gerne in Bergneustadt fortsetzen. Doch es wurde das erwartet schwere Duell – Werder unterlag mit 1:3.

Als die beiden Mannschaften am Sonntagmittag in der Burstenhalle von Bergneustadt einliefen, trug Topspieler Benedikt Duda sogar Handschuhe. Die Zuschauer auf der Tribüne hatten sich in ihren Jacken eingemummelt, auch die Reservisten zogen sich schnell ihre Winterjacken über die Trainingsanzüge.

Schattig war es und alles andere als gemütlich für dieses Tischtennis-Duell. Und als wären die Bedingungen in Bergneustadt mit der speziellen Ball-Sorte und der Höhenlage nicht schon schwierig genug, hatte die Burstenhalle an diesem Tag kaum 16 Grad. Spielen mit Handschuhen war allerdings keine Option.

"Schnell die Köpfe frei bekommen"

Alles regelkonform, darauf hatte man sich in der Liga in Zeiten des Energiesparens verständigt. Angenehm war das Spielen dennoch nicht. Und schon gar nicht, weil es für Werder Bremen einfach nicht laufen wollte wie erhofft.

Dabei passten die Voraussetzungen: Bergneustadt hatte die letzten fünf Spiele in der Bundesliga verloren, die Bremer standen dagegen als Tabellenfünfter gut da und hatten nach dem Sieg gegen Neu-Ulm Selbstvertrauen getankt. Es nützte nichts. Werder verhalf Bergneustadt ungewollt zu einem Jubeltänzchen, unterlag mit 1:3.

Wir wussten, dass es schwer werden würde. Aber es ist heute einfach nicht so gelaufen, wie wir uns das erhofft hatten. Wir müssen jetzt schnell die Kräfte bündeln und die Köpfe frei bekommen für das Heimspiel am Dienstag.

Werder-Coach Cristian Tamas im Sportblitz

Kein Geburtstagsgeschenk für Gerassimenko

Bergneustadts Tischtennis-Profi Roman Ruiz mit einer martialischen Jubelgeste nach seinem Sieg gegen Werder.
Bergneustadts Roman Ruiz war in der kalten Halle etwas heißer als Gegner Kirill Gerassimenko. Bild: Imago | Kirchner-Media

Marcello Aguirre hatte zum Start direkt eine glatte Niederlage gegen Duda kassiert, dann brachte Mattias Falck mit einem guten Match gegen Omar Assar Werder wieder ins Spiel. Der 3:1-Sieg gegen den ehemaligen Bremer tat Falck gut, schließlich war es zumindest die kleine Revanche für seine bittere Niederlage gegen Assar bei den Olympischen Spielen in Tokio.

Doch da sich Kirill Gerassimenko an seinem 26. Geburtstag nicht selbst beschenkte, geriet Werder mit 1:2 erneut in Rückstand. "Kirill kam nicht richtig rein ins Match", sagte Tamas, "er hatte auch Probleme bei den Returns." Gerassimenko drehte zwar einen 0:2-Satzrückstand, konnte den selbstbewussten Roman Ruiz im 5. Satz aber nicht knacken. Bergneustadt war in der kalten Halle einfach heißer.

"Hatte das Match eigentlich unter Kontrolle"

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck reckt sich nach einem Vorhandball im Match gegen Benedikt Duda aus Bergneustadt.
Schmerzhafte 1:3-Niederlage für Werders Topstar Mattias Falck gegen Benedikt Duda. Bild: Imago | Kirchner-Media

Also lag es wieder an Falck, Werders Chancen am Leben zu halten im Top-Duell mit Duda. Und eigentlich ist der Schwede kühle Temperaturen ja gewohnt, allerdings nicht an der Tischtennis-Platte. Der amtierende Doppel-Weltmeister und Vizeweltmeister von 2019 stand also dem Mannschafts-Vizeweltmeister Duda gegenüber, sie schenkten sich nichts. "Es war eine starke Partie von beiden, es hätte in die eine oder andere Richtung gehen können", sagte Tamas.

Bedauerlicherweise für Werder kippte die enge Partie zugunsten von Duda. "Ich hatte das Match eigentlich unter Kontrolle", ärgerte sich Falck nach der 1:3-Niederlage, "aber am Ende des vierten Satzes wurde ich etwas zu passiv. Es war ein hartes Match und mir war auch kalt, aber es ging. Jetzt müssen wir uns schnell auf das Heimspiel am Dienstag fokussieren." Gegen Grenzau will Werder dann die Hinrunde mit einem Sieg abschließen. Auch dieser Gegner wird wieder heiß sein – doch zumindest ist die eigene Halle nicht so schattig.

TTC Schwalbe Bergneustadt – SV Werder Bremen 3:1

Benedikt Duda – Marcelo Aguirre 3:0 (13:11, 11:4, 11:4)
Omar Assar – Mattias Falck 1:3 (7:11, 10:12, 11:7, 9:11)
Roman Ruiz – Kirill Gerassimenko 3:2 (11:7, 11:6, 8:11, 9:11, 11:8)
Benedikt Duda – Mattias Falck 3:1 (9:11, 11:8, 11:9, 11:8)

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Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 18. Dezember 2022, 19:30 Uhr