Wieder mit 2:3 verloren: Frust bei Werders Tischtennis-Team

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Zweites Spiel, zweite Niederlage gegen den nächsten starken Gegner: Der Bremer Bundesligist unterlag bei Vizemeister Saarbrücken erst im Entscheidungs-Doppel.

Dieses Déjà-vu tat Werder Bremen richtig weh. Vor einer Woche hatte die Mannschaft von Trainer Cristian Tamas mit Ochsenhausen den Tabellenzweiten der Tischtennis-Bundesliga zu Gast gehabt – und musste sich nach 2:1-Führung noch knapp mit 2:3 geschlagen geben.

Am Freitagabend stand den Bremern nun mit Saarbrücken der Vizemeister und Tabellendritte gegenüber – und wieder blieb den Grün-Weißen am Ende nur der Frust. Auch gegen den zweiten Top-Gegner in Folge war Werder mit 2:1 in Führung gegangen und unterlag mit der Niederlage im Doppel insgesamt mit 2:3 den Saarbrückern.

Wir sind natürlich enttäuscht, wir haben es leider nicht geschafft, uns zu belohnen. Wir haben Saarbrücken das Leben schwer gemacht, aber es hätte perfekt für uns laufen müssen für einen Sieg.

Werder-Trainer Cristian Tamas im Sportblitz

Werder-Quartett angeschlagen

Perfekt war die Ausgangslage für die Bremer jedoch nicht gewesen. Cristian Pletea plagte unter der Woche der Rücken, nur mit Spritzen konnte der 22-jährige Rumäne zumindest das Doppel absolvieren. Und der derzeit so formstarke Kirill Gerassimenko wurde von einer Erkältung gehandicapt.

Demnach hatte Trainer Tamas die einzig machbare Aufstellung seines Teams gefunden – und sie hätte beinahe Erfolg gehabt gegen Saarbrückens Weltklasse-Spieler Darko Jorgic (Nummer zehn) und Patrick Franziska (Nummer 14).

Falck mit "Riesen-Spiel" gegen Franziska

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck konzentriert bei einem kurzen Rückhandschlag.
Werders Topstar Mattias Falck gewann gegen Patrick Franziska, unterlag jedoch Darko Jorgic. Bild: Imago | Patrick Wichmann

Werders Topspieler Mattias Falck spielte wieder an Postion eins, Marcello Aguirre an zwei und Gerassimenko an drei. Aguirre hatte im ersten Einzel keine Chance gegen Jorgic. Doch Falck demonstrierte danach erneut, dass er mit seinem ungewöhnlichen Spiel jeden Gegner gefährden kann. Mit 3:1 schlug der Schwede Franziska, überrollte ihn im zweiten Durchgang sogar. "Das war ein Riesen-Spiel von Mattias", lobte Tamas seinen Doppel-Weltmeister.

Und nachdem Gerassimenko Cedric Nuytinck souverän mit 3:0 bezwungen und Werder mit 2:1 in Führung gebracht hatte, hätte es also nur noch einer weiteren Höchstleistung von Falck gegen Jorgic bedurft und die Bremer Taktik wäre aufgegangen. Es fehlte nicht viel.

Der Coup gegen Jorgic gelang nicht

Saarbrückens Tischtennis-Profi Darko Jorgic bei einem wuchtigen Vorhandschlag.
Der Weltranglistenzehnte Darko Jorgic war am Freitag zu stark für Werder. Bild: BeLa Sportfoto

Falck spielte gut, aber Jorgic noch einen Tick besser. "Ich musste gegen Mattias volles Risiko gehen und ihn sehr unter Druck setzen", erklärte der Slowene, "Denn wenn du ihm Zeit gibst, lässt er dir keine Chance. ich habe mir vorher noch ein paar Videos seiner Matches angeschaut, er ist im Moment sehr gut drauf." Falck ist der einzige der internationalen Topspieler, der mit kurzen Noppen auf einer der Schlägerseiten spielt.

Doch nach einem Totalausfall im zweiten Satz hatte sich Jorgic an diesem Abend auf Falck eingestellt und bezwang ihn in einer umkämpften Partie mit 3:1. "Heute hat zwischen uns die Tagesform entschieden, das war alles", sagte Jorgic, der seine Saisonbilanz auf 7:0 hochschraubte.

"Nehmen das Positive mit"

So ging es in die Doppel-Entscheidung mit Gerassimenko und Pletea gegen Franziska und Nuytinck. Es wurde eine enge Partie, bei der Werder das Momentum für sich aber nicht nutzen konnte. Im zweiten Durchgang reichte eine 6:2-Führung nicht zum Satzgewinn. Den dritten holten sich die Bremer zum 1:2-Anschluss zwar, doch im vierten Satz liefen die Grün-Weißen schnell nur noch hinterher. Das 1:3 war besiegelt.

"Wir nehmen trotzdem das Positive mit", sagte Trainer Tamas. Schließlich hält Werder als Fünfter weiterhin Anschluss an die Playoff-Ränge und man hatte sich erneut gut gegen eines der Top-Teams der Liga verkauft. Am kommenden Freitag wartet allerdings mit Neu-Ulm der nächste Star-gespickte Gegner um Schwedens Shootingstat Truls Möregardh. Leicht ist diese Adventszeit für Werder definitiv nicht.

1. FC Saarbrücken TT – SV Werder Bremen 3:2

Darko Jorgic – Marcelo Aguirre 3:0 (11:7, 11:3, 11:5)
Patrick Franziska – Mattias Falck 1:3 (8:11, 11:2, 9:11, 6:11)
Cedric Nuytinck – Kirill Gerassimenko 0:3 (5:11, 6:11, 11:13)
Darko Jorgic – Mattias Falck 3:1 (11:6, 3:11, 11:3, 11:8)
Patrick Franziska/Cedric Nuytinck – Kirill Gerassimenko/Cristian Pletea 3:1 (11:6, 11:9, 7:11, 11:2)

Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 4. Dezember 2022, 19:30 Uhr