Hinten pfui, vorne zu wenig hui: Werder verzweifelt an sich selbst

Werder-Trainer Werner: "Haben es dem Gegner zu einfach gemacht"

Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Gegen Meister Leverkusen gewonnen, gegen Gladbach im Heimspiel nun mit 2:4 verloren: Die Bremer bekommen keine Konstanz in ihre Leistungen und sind weitgehend ratlos.

So langsam dürfte man sich bei Werder Bremen fühlen, als hinge man in einer Zeitschleife fest. Da grüßt dann zwar nicht täglich das Murmeltier, aber wieder und wieder dreht sich alles um dieselben Probleme. Und so brachte es Romano Schmid nach der 2:4-Schlappe gegen Borussia Mönchengladbach auf den Punkt: "Es nervt total."

Es nervt also, im eigenen Stadion immer wieder die wichtige Anfangsphase zu verschlafen und sich damit selbst das Leben schwer zu machen. "Ich habe letzte Woche gesagt, dass wir gemeinsam kompakt agieren und wie gegen Leverkusen verteidigen müssen", monierte Schmid. Umgesetzt hatten sie es nicht.

Zu viele Gegentore

Umso mehr wirkte es, als glaubten die Bremer, nach dem Überraschungssieg gegen den Meister würde auch gegen Gladbach alles von selbst gehen. Stattdessen setzte es die dritte Heimspielniederlage in Folge.

Chancen, dieses teils wilde Spiel gegen Gladbach zu gewinnen, hatte Werder reichlich. Doch es fehlt die Effizienz. "Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht", erklärte Trainer Ole Werner: "Wir sollten deutlich mehr Tore schießen als diese beiden und deutlich weniger kassieren." Hinten in der Defensive also mal wieder pfui, und vorne passiert bei Werder zu wenig hui.

Werder-Kapitän Friedl: "Laden die Gegner ein Tore zu schießen"

Bild: Radio Bremen

"Hatten nur 25 gute Minuten"

Werder-Spieler Marco Friedl, Anthony Jung, Justin Njinmah und Leonardo Bittencourt stehen nach der Niederlage gegen Gladbach frustriert auf dem Spielfeld.
Werder Bremen kassierte gegen Borussia Mönchengladbach vier Gegentore. Bild: dpa

Probleme, um die sich die Bremer schon so lange drehen, dass ihnen längst schwindelig werden sollte. Nur der Lösung kommen sie nicht näher. Stattdessen herrscht Ratlosigkeit. "Das kann ich mir nicht mehr erklären. Wir haben wieder nicht so diszipliniert verteidigt als Mannschaft", meinte Schmid. Es geht munter auf und ab bei Werder, sei es in einem Spiel oder während dieser Rückrunde. "Uns fehlt die Konstanz", sagt Werner. Das ist nicht zu übersehen.

Einer überraschend cleveren Leistung gegen Bayer Leverkusen folgte vor heimischer Kulisse ein Auftritt mit zwei verschlafenen Anfangsphasen und einer überforderten Defensive.

Wir haben 25 Minuten gehabt, in denen wir gut waren. Den Rest der Zeit waren wir nicht gut. Wir haben in beiden Halbzeiten den Start verschlafen, kriegen zu Hause vier Gegentore – da sind 25 gute Minuten dann einfach zu wenig.

Werder-Kapitän Marco Friedl

"Hätten das Spiel nicht verlieren müssen"

Einmal mehr steht Werder mit dem schalen Gefühl da, dass man doch eigentlich ganz gut war, aber eben nicht gut genug, um an einem normalen Tag in der Bundesliga zu gewinnen. "Das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen", betonte auch der Sportliche Leiter Peter Niemeyer.

  • Werder unterliegt in wildem Spiel Gladbach mit 2:4

    Die Bremer unterlagen am Samstag im Weser-Stadion in einem wilden Spiel dem Tabellensechsten. Dabei hatte Werder selbst reichlich Chancen, um zu gewinnen.

Doch wieder sind es null statt drei Punkten und so dümpelt Werder als Tabellenzwölfter im Mittelfeld herum und braucht keinen Gedanken mehr an Europa zu verschwenden. "Wir haben viel zu einfach die Tore kassiert. Und wenn du zu Hause vier Gegentore bekommst, hast du den Sieg auch nicht verdient", fügte Niemeyer hinzu. Es sind Sätze, die längst nicht zum ersten Mal in dieser Saison gefallen sind. Und so wie sich Werder im Jahr 2025 präsentiert, sind sie wohl nicht zum letzten Mal gefallen.

Werders Schmid: "Können nicht jedes Mal mit 0:2 in Rückstand gehen"

Bild: Radio Bremen

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
14.03.2025 20:30 Uhr
FC St. Pauli St. Pauli
1899 Hoffenheim Hoffenheim
Ergebnis: 1 zu 0
15.03.2025 15:30 Uhr
1. FC Union Berlin Union Berlin
Bayern München Bayern
Ergebnis: 1 zu 1
15.03.2025 15:30 Uhr
1. FSV Mainz 05 Mainz
SC Freiburg Freiburg
Ergebnis: 2 zu 2
15.03.2025 15:30 Uhr
FC Augsburg Augsburg
VfL Wolfsburg Wolfsburg
Ergebnis: 1 zu 0
15.03.2025 15:30 Uhr
Werder Bremen Werder
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
Ergebnis: 2 zu 4
15.03.2025 18:30 Uhr
RB Leipzig Leipzig
Borussia Dortmund Dortmund
Ergebnis: 2 zu 0
16.03.2025 15:30 Uhr
VfL Bochum Bochum
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
Ergebnis: - zu -
16.03.2025 17:30 Uhr
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
Holstein Kiel Kiel
Ergebnis: - zu -
16.03.2025 19:30 Uhr
VfB Stuttgart Stuttgart
Bayer Leverkusen Leverkusen
Ergebnis: - zu -

Tabelle

# Mannschaft Spiele Siege U Niederlagen Tore Differenz Punkte
1
Bayern München Bayern
26 19 5 2 75:24 51 62
2
Bayer Leverkusen Leverkusen
25 15 8 2 55:30 25 53
3
1. FSV Mainz 05 Mainz
26 13 6 7 44:28 16 45
4
Eintracht Frankfurt E. Frankfurt
25 12 6 7 51:39 12 42
5
RB Leipzig Leipzig
26 11 9 6 41:33 8 42
6
SC Freiburg Freiburg
26 12 6 8 36:38 -2 42
7
Borussia Mönchengladbach M'gladbach
26 12 4 10 43:40 3 40
8
VfL Wolfsburg Wolfsburg
26 10 8 8 49:40 9 38
9
FC Augsburg Augsburg
26 10 8 8 29:35 -6 38
10
VfB Stuttgart Stuttgart
25 10 7 8 44:39 5 37
11
Borussia Dortmund Dortmund
26 10 5 11 45:41 4 35
12
Werder Bremen Werder
26 9 6 11 40:53 -13 33
13
1. FC Union Berlin Union Berlin
26 7 6 13 23:39 -16 27
14
1899 Hoffenheim Hoffenheim
26 6 8 12 32:48 -16 26
15
FC St. Pauli St. Pauli
26 7 4 15 20:30 -10 25
16
VfL Bochum Bochum
25 5 5 15 26:49 -23 20
17
Holstein Kiel Kiel
25 4 5 16 37:61 -24 17
18
1. FC Heidenheim 1846 Heidenheim
25 4 4 17 28:51 -23 16

Legende:

  • Champions League
  • Europa League
  • Europa Conference League Quali.
  • Relegation
  • Abstieg
  • Die Partie Union Berlin - VfL Bochum (1:1) vom 14. Spieltag wurde nachträglich mit 2:0 für Bochum gewertet, nachdem VfL-Keeper Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde und die Partie nicht zu Ende spielen konnte. Das DFB-Bundesgericht hat das Urteil bestätigt und es ist so in die Tabelle eingeflossen. Union will jedoch vor das Ständige Schiedsgericht ziehen. (Stand 01.03.2025).

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Autorin

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. März 2025, 18 Uhr