Bremer Sportgymnasik-Talente vertreten Deutschland bei EM und WM

6 Nachwuchs-Gymnastinnen aus Bremen gehen für Deutschland an den Start

Bild: Radio Bremen | Pascale Ciesla

Sechs 13-jährige Sportlerinnen von Bremen 1860 gehören zur bundesweiten Spitze der Rhythmischen Sportgymnastik (RSG). Nun will die Junioren-Gruppe auch international angreifen.

Seit drei Jahren bilden Stella Quint, Victorija Gataullin, Anna-Lena Salokhina, Anabel Anthi Nguyen, Lina Reiswich und Nayla Koppenstein Trigo das RSG-Junioren-Team von Bremen 1860. Im vergangenen Jahr holten sie in der Junioren-Leistungsklasse die Goldmedaille. Dank ihrer Erfolge wurden die jungen Sportgymnastinnen im Dezember vom Deutschen Turner-Bund (DTB) zum Nationalteam ihrer Altersklasse nominiert.

Die jungen Turnerinnen Stella, Victorija, Anna-Lena, Anabel, Lina und Nayla von Bremen 1860 posieren im Deutschland-Trainingsanzug.
V.l.n.r.: Stella Quint, Victorija Gataullin, Anna-Lena Salokhina, Anabel Anthi Nguyen, Lina Reiswich und Nayla Koppenstein Trigo posieren im Deutschland-Trainingsanzug. Bild: Radio Bremen | Pascale Ciesla

Mit der einjährigen Nominierung geht einher, dass sie für Deutschland bei der Europameisterschaft in Tallinn (Estland) und der Weltmeisterschaft in Sofia (Bulgarien) an den Start gehen. Beide Wettkämpfe finden im Juni statt. Ihr Heimatland auf internationaler Bühne vertreten zu dürfen, fühlt sich an wie "kleine Olympische Spiele", meint die 13-jährige Anabel Anthi Nguyen: "Für uns ist das eine sehr große Ehre. Wir sind richtig stolz auf uns."

Eine Ehre stellt die Berufung der Mädchen auch für den lokalen RSG-Standort Bremen dar: Seit 1991 gibt es hier den Bundesstützpunkt – und erst zweimal in der 34-jährigen Geschichte konnte Bremen eine Junioren-Nationalgruppe stellen.

Ich kann es noch nicht richtig realisieren. Normalerweise turnen wir nur für Bremen, jetzt für ganz Deutschland. Zu wissen, dass ganz Deutschland hinter uns steht, ist schon krass. Ich freue mich darauf.

Anna-Lena Salokhina, Sportgymnastin von Bremen 1860

Junioren-Gruppe investiert viel Schweiß

Bis zu den anstehenden Turnieren steht noch eine Menge Training auf dem Programm. "Es ist sehr anstrengend, weil man morgens aufsteht, dann trainiert, dann in die Schule geht, dann wieder trainiert, dann Hausaufgaben und dann schon ins Bett geht. Aber man gewöhnt sich daran. Hauptsache es macht Spaß", erzählt Anna-Lena Salokhina bei buten un binnen.

Angeleitet von ihren Trainerinnen Birgit Passern und Irina Hermansky-Pfenning arbeiten die Mädchen bis zu neunmal die Woche an ihrem sportlichen Erfolg: Seit Anfang dieses Jahres studiert die Gruppe zwei neue, anspruchsvolle Choreografien ein – mit Keulen und Reifen. Dafür braucht es Kraft, Ausdauer, Koordination, Timing und vor allem Teamwork.

Beim Einzel ist es so, dass man für sich selber kämpft. In der Gruppe ist es so, dass einen die anderen an schlechten Tagen hochziehen. Man kann eigentlich nie schlechte Tage haben, weil immer jemand da ist, der dich mitreißt mit seiner guten Laune.

Anabel Anthi Nguyen, Sportgymnastin bei Bremen 1860

Elementar für den Erfolg in der Rhythmischen Sportgymnastik ist die Unterstützung und Förderung durch Eltern und Schule – und diese ist gegeben.

Die Mädels sind alle intelligent, die werden das alles schaffen. Die Eltern stehen voll dahinter, die haben wir wirklich als Bank in unserem Rücken. Sie unterstützen das alles extrem und da freuen wir uns sehr darüber.

Birgit Passern, Trainerin Bremen 1860

Vier der sechs Mädchen gehen auf die sportbetonte Oberschule an der Ronzelenstraße. Das mache die Kombination sportlicher und schulischer Leistungen nochmal deutlich einfacher, berichtet Trainerin Birgit Passern. Trotzdem müsse man dieses Jahr schulische "Abstriche" machen, um den Fokus auf die anstehenden Turniere legen zu können.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 19. Februar 2025, 18:06 Uhr