Werders Mühlhaus vor Rückkehr nach Hamburg: "Ich bin unnormal froh"
Werders Fußballerinnen vor Nordderby im DFB-Pokal
Das Nordderby zwischen den HSV- und den Werder-Frauen im Pokal-Halbfinale steht bevor – und bei der gebürtigen Hamburgerin Larissa Mühlhaus kommen Kindheitserinnerungen hoch.

Werders Stürmerin Larissa Mühlhaus kommt aus Hamburg, spielte in der Jugend beim FC St. Pauli und beim HSV – und schaffte bei den Rothosen den Sprung in die 2. Bundesliga, wo sie 2024 Torschützenkönig wurde. Im selben Jahr wechselte sie dann zu Werder in die Bundesliga. Der Gedanke daran, am Sonntag vor 57.000 im Voksparkstadion auflaufen zu dürfen, löst bei Mühlhaus ein wohliges Gefühl aus: "Ich bin unnormal froh, diese Möglichkeit zu haben. Es wird ein unglaubliches Spiel werden. Ich komme nach Hamburg zurück. Meine Freunde und meine Familie leben da."
Als ich gehört habe, dass wir im Volksparkstadion spielen werden, hätte ich nie geglaubt, dass es ausverkauft sein wird.
Werders Larissa Mühlhaus über das DFB-Pokalspiel in der HSV-Arena
Schon als Kind war sie dem HSV verbunden: "Es war immer ein Traum, im Volkspark zu spielen. Ich habe dort noch nie gespielt. Früher bin ich dort mit meiner Familie hingegangen, um Spielen der Männer zuzusehen." Als Schülerin feierte sie im Volkspark sogar einen ihrer Geburtstage – in Form einer Stadion-Tour samt Torwandschießen und Verköstigung.
Mühlhaus' Wechsel nach Bremen sorgte für Unverständnis
Ihr Wechsel zum Rivalen aus Bremen stieß in ihrem Bekanntenkreis nicht nur auf Gegenliebe, erklärt Mühlhaus am Mittwoch: "Ich habe auf jeden Fall sehr viele Nachrichten bekommen. Sowohl gute als auch schlechte. Aber die positiven haben überwogen. Ich wusste, wohin ich wollte – und das habe ich auch geschafft."
Sie selbst empfindet die historisch gewachsene Rivalität, die bei den Männern herrscht, im Frauen-Fußball als nicht so stark. "Im Frauenfußball spielt das gar nicht so eine große Rolle. Das ist familiärer", meint die 22-Jährige, deren Kontakt zum HSV und ihren Mitspielerinnen nie abgebrochen ist.
Ich freue mich, alle wieder zu sehen. Ich wünsche ihnen, dass sie es jetzt endlich mal schaffen, aufzusteigen.
Werders Larissa Mühlhaus über ihre ehemaligen HSV-Kolleginnen
Mühlhaus fungiert nicht als Maulwurf
Neben der emotionalen Komponente hat das Spiel beim HSV aber natürlich auch sportlich einen enormen Stellenwert für die Werder-Angreiferin. Schließlich geht es um den Einzug ins Pokalfinale am 1. Mai in Köln.
Nach der Bundesliga-Klatsche am vorigen Wochenende in Leverkusen will die Mannschaft beim Pokalspiel Hamburg eine Reaktion zeigen. "0:6 zu verlieren ist nie schön. Aber das Spiel ist abgehakt. Wir haben vollen Fokus auf Sonntag", versichert Mühlhaus. Ein besonderer Job als Maulwurf wurde ihr im Vorfeld des Halbfinals allerdings nicht aufgetragen: "Insiderwissen muss ich nicht weitergeben, unser Trainer ist gut informiert."
Wer kein Ticket für die bereits ausverkaufte Partie ergattern konnte, kann sich das Pokalspiel am Sonntagnachmittag auch per Stream über die ZDF-Mediathek ansehen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 19. März 2025, 18:06 Uhr