Sanierungsstau an Bremens Hochschulen wächst auf 2 Milliarden Euro
Sanierungsstau an Bremer Hochschulen wächst auf 2 Milliarden Euro
An den vier staatlichen Hochschulen in Bremen und Bremerhaven muss dringend renoviert werden. Woher das Geld für die Baumaßnahmen kommen soll, ist allerdings unklar.
Laut einem Entwurf für den Wissenschaftsplan 2030, der buten un binnen vorliegt, wird jedoch bereits diskutiert, eine Hochschulbaugesellschaft zu gründen. Eine solche Immobiliengesellschaft gibt es seit dem vergangenen Jahr auch für die Bremer Schulen und Kitas. Sie soll Zuständigkeiten bündeln und so schneller für Fortschritte sorgen. Vor einer Woche hatte Wissenschaftssenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) im zuständigen Ausschuss der Bremischen Bürgerschaft von einem Bedarf von 1,5 Milliarden Euro für Sanierungsarbeiten gesprochen. Die Kosten für Neubauten waren dabei noch nicht eingerechnet.
Insgesamt müssen die Hochschulen anscheinend mit Sparmaßnahmen rechnen: Laut Entwurf will das Land in den Jahren ab 2026 einen "auskömmlichen Wissenschaftsetat" vorlegen. Gleichzeitig steht aber in dem Entwurf, dass gespart werden muss. Alle vier staatlichen Hochschulen werden aufgefordert, effizienter zu planen und ihre Studiengänge besser auszulasten.
Aktuell liegt der Etat für Hochschulen und Forschung bei knapp 440 Millionen Euro – und damit unter dem Ziel von 520 Millionen Euro, das im Wissenschaftsplan 2025 hinterlegt war.
Hochschulen sollen mehr zum Klima forschen
Im Wissenschaftsplan geht es auch um die Ausrichtung der Hochschulen. Diese sollen demnach in den kommenden fünf Jahren noch stärker auf die Forschungsfelder Klima und Transformationstechnologien ausgerichtet werden.
Besonders die Meeresforschung sowie die Forschung für Robotik und KI in Bremen sollen ausdrücklich weiter unterstützt und konkurrenzfähig gemacht werden. Die Hochschulen sollen außerdem in den natur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen mehr Studierende gewinnen. Grundsätzlich liege der Fokus auf der engeren Zusammenarbeit von Forschung, Unternehmen und öffentlichen Akteuren, heißt es im Entwurf.
Auch wird die Praxis an den Hochschulen künftig eine größere Rolle spielen, um gewisse Berufe attraktiver zu machen. So sollen angehende Lehrkräfte an Uni Bremen schon während des Masterstudiengangs in Schulen arbeiten und ein Gehalt bekommen.
An der Hochschule Bremen ist nach dem Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft nun auch ein entsprechender Master geplant. Die Hochschule Bremerhaven soll zudem stärker mit dem Alfred-Wegener-Institut zusammenarbeiten.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 25. März 2025, 17 Uhr