Warnstreiks in Bremen und Bremerhaven: Das müssen Sie jetzt wissen

"Inhaltlich komplett auseinander": Erneut Verdi-Warnstreik in Bremen

Bild: dpa | Fabian Steffens

Verdi und die Bildungsgewerkschaft GEW rufen ihre Beschäftigten zum Streik auf. Welche Auswirkungen das haben könnte, fassen wir hier zusammen.

Schulen, Landesverwaltung und die Bahn: Beschäftigte aus mehreren Branchen im Land Bremen streiken heute und morgen. Zu Warnstreiks aufgerufen haben die Gewerkschaft Verdi, die Bildungsgewerkschaft GEW und die Lokführergesellschaft GDL. Grund für die Warnstreiks sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst der Länder und der Tarifkonflikt der Lokführer mit der Deutschen Bahn. Hier ein Überblick.

Stadt Bremen

Der Schwerpunkt der Warnstreiks liegt in der Region heute auf Bremen. Bremerhaven ist erst ab morgen betroffen. So sind in Bremen heute Angestellte im öffentlichen Dienst – konkret an Hochschulen, Unikliniken, Straßenmeistereien und Landesverwaltungen – dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Auch der Einzelhandel in Bremen wird zum Teil bestreikt.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Vormittag für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Kundgebung auf dem Bremer Bahnhofsvorplatz organisiert. Anschließend zogen die Protestierenden zum Bremer Finanzamt, wo es eine Abschlusskundgebung gibt. Verdi und Polizei haben rund 500 Teilnehmer gezählt.

Außerdem haben die Bildungsgewerkschaft GEW und Verdi Angestellte an Bremer Schulen zum Protest aufgerufen. Die GEW rechnet damit, dass sich heute und morgen 500 bis 1.000 angestellte Lehrer an dem Streik beteiligen werden. Einschränkungen an den Bremer Schulen sind aber auch möglich, weil Verdi Sozialpädagogen, Fachkräfte für Inklusion, Schulverwaltungskräfte und Hausmeister zum Streik aufruft. Bremerhaven ist auch hier erst ab Donnerstag betroffen.

Ausfälle in Horten und Kitas möglich

Auch in einigen Horten und Kitas von freien Trägern kommt es durch den Streik zu Ausfällen. Vom Streik nicht betroffen sind laut Verdi aber die größten hiesigen Kita-Träger Kita Bremen, DRK sowie die Bremische Evangelische Kirche.

Am Donnerstag sind dann neben den Mitarbeitern im Bremer Bürgeramt auch die im Amt für Soziale Dienste zum Warnstreik aufgerufen. Das Bürgeramt schränkt deshalb sein Angebot ein. In einer entsprechenden Mitteilung heißt es, dass "eine Reihe an Terminen" abgesagt werden müssen. Rund zwei Drittel der Beschäftigten wollen sich demnach am Warnstreik beteiligen. Betroffene sollen einen Nachholtermin angeboten bekommen.

Bremerhaven

Am Donnerstag findet dann auch in Bremerhaven ein Warnstreik statt. Die GEW hat für den Tag sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Die GEW rechnet nicht mit einem erheblichen Unterrichtsausfall, da die meisten Lehrkräfte Beamte sind und daher nicht streiken dürfen. Es sind aber auch Erzieher an den Schulen zum Streik aufgerufen. Welche Auswirkungen das auf den Unterricht haben wird, ist noch unklar. Die GEW fordert für die Angestellten 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Auf der Schiene

Auf den Zugstrecken im Regional- und Fernverkehr kommt es ab dem Abend voraussichtlich zu Verspätungen und Ausfällen. Ab 22 Uhr wollen die Lokführer streiken – bis 18 Uhr am Donnerstag.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 15. November 2023, 16:06 Uhr