So erklären Clowns in Bremerhaven Grundschulkindern den Tod
Wo ist Opa? Wie lange ist für immer? Kinder haben viele Fragen zum Thema Tod. Das Junge Theater Bremerhaven will die kindgerecht erklären.
Warum ist die Banane krumm? Warum kommen aus der Waschmaschine immer nur einzelne Socken heraus? Wie bin ich entstanden? Nicht immer fällt es Eltern leicht, auf die Fragen ihrer Sprösslinge sofort eine Antwort zu finden. So geht es vielen auch bei Fragen zum Thema Tod. Die Großeltern sterben oder auch der Hund — wo gehen sie hin? Wie lange ist für immer? Das Junge Theater Bremerhaven (JUB) möchte Kindern dieses schwierige Thema im neuen Stück "Schluss jetzt!" näherbringen — und das mit Clowns.
Was vielleicht im ersten Moment unpassend erscheinen mag, findet das Ensemble genau richtig: "Die Clowns bieten uns die Möglichkeit, ganz viel zu tun. Der Clown darf Regeln sprengen, darf übertreiben, darf Dinge sagen, die andere nicht sagen dürfen. Der darf einfach frech sein, andere ärgern, darf gemein sein, darf Scherze machen, auch bittere Scherze, und das macht ganz viel aus", erklärt Bianca Sue Henne, Leiterin des JUB und Regisseurin des Stücks.
Kinder brauchen Antworten
Das Publikum bei der Hauptprobe bilden 37 Kinder der Kita Regenbogen aus Schiffdorf. Auch Autor Carsten Brandau sitzt im Publikum. Es sei wichtig, dass sich auch Theater dieser Themen annehmen, sagt er: "Es sind Themen, die die Kinder genauso mitbekommen wie wir. Die kriegen zum Beispiel den Ukraine-Krieg genauso mit wie wir. Da können wir ja nicht einfach sagen: 'Das ist noch nichts für euch.'"
Wir dürfen Kindern mehr zutrauen.
Carsten Brandau, Autor
Beim Schreiben des Stücks war ihm aber wichtig, dass der Tod nicht explizit dargestellt wird, sondern kindgerecht in Bildern. So trauern die Clowns auf der Bühne um den weggeflogenen Luftballon oder die zerbrochene Lieblingstasse.
Workshops bereiten Kinder auf das Stück vor
Wenn gewünscht, bietet das JUB vor den Vorführungen Workshops an, um die Kinder besser auf das Thema vorzubereiten. Und auch am Ende spricht das Ensemble mit dem jungen Publikum über "verlorene Lieblingsdinge". Die Kinder der Kita Regenbogen erzählen von verschwundenen Kuscheltieren und anderem Spielzeug. Aber auch ein verstorbener Hamster beschäftigt die Kinder. Die sechsjährige Lilly weiß noch mehr über den Tod: "Man wird zuerst begraben und dann schwebt man hoch in den Himmel", erklärt sie und ergänzt: "Mein Opa ist auch tot."
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. März 2023, 19:30 Uhr