Razzia gegen Hasspostings in Bremen: "Dieses Weib ist der Teufel"
Bei einer bundesweiten Aktion hat die Polizei Bremen die Wohnung eines 54-Jährigen durchsucht. Er soll in sozialen Medien Hasspostings verfasst haben.
Die Polizei ist am Morgen bundesweit gegen Hass und Hetze im Internet vorgegangen. In Bremen haben demnach Einsatzkräfte die Wohnung eines 54-Jährigen im Stadtteil Osterholz durchsucht. Der Mann soll in sozialen Medien Hasstposting geschrieben haben.
Den weiteren Angaben zufolge richteten sich die Postings gegen eine Politikerin. Der 54-Jährige soll geschrieben haben: "Dieses Weib ist der Teufel, nur hässlicher und dümmer." Bei der Durchsuchung wurden Datenträger sichergestellt.
Hohe Dunkelziffer bei strafrechtlich relevanten Hasspostings
Die Zahl an Hasspostings, die polizeilich erfasst wurden, sind im vergangenen Jahr bundesweit stark angestiegen, wie die Polizei weiter mitteilte. Von 2.411 im Jahr 2021 auf 3.396 ein Jahr später. Außerdem erfahren Strafbehörden oft nicht von strafrechtlich relevanten Posts, weil sie nicht angezeigt würden.
Oft würden die Postings nur den Netzwerkbetreibern gemeldet oder in geschlossenen Foren und Diskussionsgruppen geteilt. Deshalb gehen die Ermittler von einem großen Dunkelfeld aus. Die Polizei erklärt, Hass und Hetze im Netz seien ein Nährboden für Radikalisierung und könnten Gewalttaten mit auslösen.
Aufforderungen zu Straftaten, Bedrohungen, Nötigungen oder Volksverhetzungen im Netz sind Straftaten, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden können.
Sprecher des Bundeskriminalamts
Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte, gab es bundesweit rund 130 "polizeiliche Maßnahmen", wie beispielsweise weitere Wohnungsdurchsuchungen und Vernehmungen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 14. Juni 2023, 11 Uhr