Infografik
Das sind die 3 größten Kokain-Funde des Zolls in Bremerhaven
In Bremen startet ein Prozess um einen Drogenschmuggel in großem Stil – um 500 Kilo Kokain geht es. Die Menge ist beachtlich, doch der Rückblick zeigt noch spektakulärere Fälle.
Bremerhaven ist mit seinen Überseehäfen ein Drehkreuz für den Im- und Export von Waren – und ein Einfallstor für Drogen. So hat vor dem Landgericht Bremen am Mittwoch wieder ein Prozess um einen Kokain-Schmuggel im großen Stil begonnen: Ein 27-Jähriger soll als Mitglied einer Bande versucht haben, Kokain aus dem Bremerhavener Freihafen ins Land zu schaffen. Laut Anklage handelte es sich um eine halbe Tonne Kokain. Diese Größenordnung ist beachtlich – im Ranking der spektakulärsten Kokain-Funde, die durch das Hauptzollamt Bremen in Bremerhaven sichergestellt wurden, gibt es bislang nur zwei Fälle mit größeren Mengen.
Wie die drei größten Kokainfunde, die das Hauptzollamt Bremen jemals entdeckt hat, geschmuggelt und gefunden wurden, lesen Sie hier.
1 1,4 Tonnen in Bananenkisten
Den bisherigen Kokain-Rekordfund machen Mitarbeiter eines Umschlagunternehmens beim Verladen im Oktober 2020. In Bananenkisten aus Südamerika finden sie 1,4 Tonnen des weißen Rauschgifts – wie spektakulär dieser Fund ist, zeigt der Vergleich mit der insgesamt in 2020 sichergestellten Menge an Kokain, die 1,5 Tonnen betrug. Fast der gesamte Anteil entfiel also auf den einzelnen Rekord-Fund. Der geschätzte Straßenverkaufswert des Kokains lag zu dem Zeitpunkt laut dem Hauptzollamt Bremen bei 150 Millionen Euro.
2 1,1 Tonnen in Gipskartonpaletten
Den zweiten Platz der Kokain-Rekordfunde belegt eine Entdeckung von 2017. Fahnder des Zolls aus Hamburg und Bremen untersuchen Container mit Röntgentechnik, in einem mit Gipskartonpaletten beladenen Container aus Südamerika werden sie fündig: Der Scan zeigt einen Erfolg an – rund 1,1 Tonnen Kokain sind in dem Container versteckt. Bis 2020 galt dieser Fall als die größte jemals in Bremerhaven sichergestellte Menge an Kokain. Der Straßenverkaufswert lag zu dem Zeitpunkt bei 200 Millionen Euro. Auch dieser Rekord-Fund machte 2017 einen sehr hohen Anteil des insgesamt vom Zoll in dem Jahr sichergestellten Kokains aus: Nur 0,2 der insgesamt fast 1,3 Tonnen an sichergestellten Kokain entfielen auf weitere Funde.
3 456 Kilo in Paketen
Dieser Rekord-Schmuggel an Kokain stammt aus 2022. Der Container aus Uruguay war nur auf einem Zwischenstopp in Bremerhaven, er sollte eigentlich weiter nach Westeuropa geschifft werden. Bei einer Kontrolle fiel dem Zoll allerdings die illegale Ware in dem Container auf: 16 Pakete mit insgesamt 456 Kilogramm Kokain. Der Wert: rund 60 Millionen Euro.
Schwankende Kokain-Mengen seit 2015
Die Mengen an Kokain, die seit 2015 vom Hauptzollamt Bremen sichergestellt wurden, variieren pro Jahr stark: Wurden 2016 zum Beispiel 272 Kilogramm Kokain gefunden, war es 2017 mit rund 1,2 Tonnen eine gesamte Tonne mehr – der Rekord-Fund in den Gipskartonpaletten aus Südamerika ließ die Zahl nach oben schnellen.
Das Hauptzollamt Bremen spricht von "Wellenbewegungen". Diese träten dadurch auf, dass Täter immer wieder neue Wege und Arten und Weisen ausprobierten, um Drogen ins Land zu schmuggeln. Ist der Zoll in einem Jahr erfolgreich, überlegten sich die Täter kurz darauf andere Methoden, erklärt ein Sprecher des Hauptzollamts Bremen. "Ich bin mir sicher, dass es nicht jedes Jahr einen neuen Rekord an Kokainfunden geben wird."
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 10. Juli 2024, 7 Uhr