Kirche fordert mehr Geld für Inklusion: "Werden Kindern nicht gerecht"
Laut der Bremischen Evangelischen Kirche gebe es zu wenig Fachkräfte. Außerdem kritisiert die Kirche zu lange Antragszeiten für Unterstützung und zu große Gruppen.
Nach Angaben der Evangelischen Kirche hat sich die Zahl der Kinder mit einer Beeinträchtigung oder Entwicklungsverzögerung seit 2008 vervierfacht: von 750 auf rund 3.000. Die Gründe dafür sind laut der Evangelischen Kirche vielfältig. Beispielsweise brauchen inzwischen mehr Kinder eine Sprachtherapie, allerdings sei auch das Bewusstsein für Förderbedarfe in der Gesellschaft gestiegen.
Trotzdem hätten die Behörden beim Personal seither nicht nachgesteuert, kritisiert Carsten Schlepper, der Leiter des Landesverbands Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder. Weitere Probleme seien lange Antragszeiten für eine Unterstützung von bis zu einem Jahr und zu große Gruppen.
Man muss schon im Augenblick sagen, dass wir vielen Kindern im Sinne der inklusiven Kita nicht gerecht werden. Und dass für diese Kinder damit am Anfang ihres Bildungslebens schon nicht die Chancen gegeben werden, um dann auch gut weiter auf dem Weg zu sein.
Carsten Schlepper, Leiter des Landesverbands Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder
Evangelische Kirche fordert: Zuständigkeiten bündeln
Um Anträge auf heilpädagogische oder sprachtherapeutische Hilfe schneller abwickeln zu können, regt die BEK an, die Zuständigkeiten der Behörden zu bündeln. Derzeit ist die Bildungsbehörde für Kitas zuständig, die Förderungen bewilligt aber die Behörde für Soziales. Beide Systeme seien seit einigen Jahren nicht mehr verbunden, moniert Schlepper.
Mit über 60 Kitas und 4.500 Betreuungsplätzen ist die Evangelische Kirche Bremens größter privater Träger von Kindertageseinrichtungen. Kommende Woche startet in Bremen das neue Kita-Jahr.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 31. Juli 2024, 16 Uhr