Fragen & Antworten
Ab Mai sind digitale Passbilder auch in Bremen Pflicht

Ab Mai akzeptieren die Ämter keine analogen Passfotos mehr. Bremer Self-Service-Terminals kommen bereits gut an.
Deutschlandweit werden täglich knapp 59.000 Pässe, Ausweis sowie ausländerrechtliche Dokumente beantragt. Dafür dürfen ab dem 1. Mai 2025 nur noch zertifizierte digitale Passbilder genutzt werden. Kommunen haben teilweise schon entsprechende neue Automaten installiert. Nach ersten Existenz-Ängsten unter Porträt-Fotografen gibt es inzwischen auch ein Übertragungssystem für Fotostudios.
Wie komme ich an ein zulässiges digitales Passfoto?
Man kann wie bisher auch zum Fotografen oder zur Drogeriefiliale seines Vertrauens gehen, sich dort entsprechend der biometrischen Vorgaben ablichten lassen und bekommt dann einen DIN-A5-Zettel mit einem QR-Code, den man auf dem Amt vorlegt.
Alternativ kann man die neuen Self-Service-Terminals direkt im Gebäude der Behörde nutzen, um ein digitales Passfoto zu machen. Die Geräte erinnern kaum noch an die alten Foto-Kabinen. Man kann dort außerdem seine Unterschrift und Fingerabdrücke digital erfassen lassen.
Werden Passbilder ab Mai teurer?
Nein. Dietrich Penz, Obermeister der Bremer Fotografen-Innung sagt, Passbilder vom Porträt-Fotografen kosten zwischen 16,80 und 23 Euro, je nach Studio. Zwar fällt eine kleine Gebühr für die digitale Übertragung an, er geht aber nicht davon aus, dass die Passbilder deswegen teurer werden. Menschen, die wert darauf legen, dank eines Profi-Fotos auch auf einem amtlichen Dokument gut auszusehen, werden wohl weiterhin ins Fotostudio gehen. Bis zu 40 Prozent des Umsatzes macht das bei manchen Studios aus. Da gab es durchaus kurzzeitig Existenzängste, als noch kein Übertragungssystem für die digitalen Passfotos absehbar war, sagt Penz.
Die Drogeriekette DM hat ebenfalls ein eigenes, zertifiziertes Übertragungssystem eingerichtet. Nach Angaben des Unternehmens werden bundesweit knapp ein Drittel aller Passfotos in den rund 2.140 Filialen gemacht. Die Drogeriekette Rossmann überlegt noch, ob sie ebenfalls ein Übertragungssystem anbietet.
Nutzt man das Self-Service-Terminal auf dem Amt, kostet das 6 Euro. Die werden am Ende zusammen mit den anderen Gebühren bezahlt. Im Vergleich zum alten Automaten, der für acht Euro vier Bilder auf Papier gedruckt hat, ist das sogar billiger.
Für welche Papiere braucht man ein digitales Passfoto?
Für den Personalausweis, den Reisepass und Aufenthaltstitel. Ebenso für Reiseausweise für Ausländer. Kurz: Für alle deutschen ID-Dokumente. Der Führerschein gehört nicht dazu. Allerdings ist das digitale Passfoto für den Führerschein zulässig und denkbar, teilt das Bundesinnenministerium mit.
Gibt es Anfang Mai Chaos bei den Behörden?
Das ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich eher nicht, wenn denn überall rechtzeitig die neuen Self-Service-Terminals startklar sind und externe Fotografen ihre Bilder einwandfrei über die Cloud zur Behörde bekommen. Natürlich kann es sein, dass sich Schlangen vor den neuen Foto-Geräten bilden. Daher besser nicht erst kurz vor dem Termin zum Amt gehen, auch wenn die eigentliche Aufnahme des Bildes nur ein paar Minuten dauert.
Beispiel Bürger-Service-Center Stresemannstraße: Dort werden täglich rund 90 Pass- und Ausweisdokumente beantragt. Seit einem Dreivierteljahr sind dort drei der neuen Self-Service-Terminals in Betrieb. Zwei unten im Erdgeschoss und eines in der zweiten Etage, auf dem Flur der Büros, in denen fast ausschließlich entsprechende Papiere beantragt werden. Bislang nutzen 15 bis 20 Prozent der Antragsteller die neuen Geräte. Die Erfahrungen sind positiv. Dadurch, dass auch schon die Unterschrift und die Fingerabdrücke erfasst werden können, sollte der Vorgang einfacher und schneller abgearbeitet werden können.
Weil das Bürger-Service-Center Mitte in die Martinistraße umziehen soll, stehen dort bislang noch keine neuen Self-Service-Terminals. Die verpflichtende Regelung mit den digitalen Passfotos ab Mai wird aber nun auch dort die Installation erforderlich machen, denn der Umzug ist erst für Ende 2025 geplant.
Warum werden die Regeln strenger?
Das Gesetz zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen ist gemacht worden, um gefälschte ID-Dokumente zu verhindern. Denn bisher war es möglich, mehrere Fotos am Computer übereinander zu legen (Morphing), bevor sie ausgedruckt wurden. Dadurch konnte ein Ausweis von mehr als nur der Person, für die er eigentlich gemacht wurde, genutzt werden.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 12. März 2025, 19:30 Uhr