Infografik
Opposition unterstützt Pläne für Offshore-Terminal in Bremerhaven
Das Bundesverwaltungsgericht hatte dem Offshore-Terminal in Bremerhaven eine Absage erteilt. Nun plant die Regierung einen neuen Hafen. CDU und FDP unterstützen die Pläne.
Die rot-grün-rote Regierung in Bremen plant einen neuen Anlauf für einen Offshore-Hafen in Bremerhaven. Geplant ist, diesen als "Energy Port" neu auf den Weg zu bringen — und das noch vor der Bürgerschaftswahl am 14. Mai. Der Landes-Hafenausschuss will sich am Freitag in einer Sondersitzung mit dem Thema beschäftigen.
Das SPD-geführte Häfenressort hatte eine neue Studie vorgelegt, nach der sich ein neuer Hafen für die Energiewende in Bremerhaven doch lohnen soll. Grüne und Linke wollen die Pläne mittragen. Und auch in der Opposition stößt das Vorhaben auf Zustimmung. Man habe immer gefordert, das Verfahren wieder aufzunehmen, heißt es aus der CDU und auch aus der FDP.
Die Hafengesellschaft Bremenports soll laut Häfenressort schon beauftragt werden, für das Projekt Baurecht zu erreichen. Denn Bremerhaven habe große Chancen, eine wichtige Rolle als Energiewende-Hafen zu spielen, und dürfe keine Zeit verlieren.
Mehr als 100 Hektar Gewerbegebiet geplant
In einer favorisierten Hafen-Variante gibt es wie beim vorherigen Projekt einen direkten Weseranschluss, um Teile für Windparks verladen zu können. Außerdem sind mehr als 100 Hektar Gewerbegebiete direkt am Fischereihafen im Süden der Stadt geplant, zum Beispiel für Wasserstoff-Produktion und Recycling-Unternehmen.
Dem zunächst geplanten Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB), einem Schwerlasthafen für die Windkraft-Industrie, hatte das Bundesverwaltungsgericht eine Absage erteilt. Grund: Der Bedarf für den Hafen sei nicht vorhanden.
Umweltschützer fühlen sich provoziert
Die Umweltschutzorganisation BUND hatte in allen Instanzen gegen den Offshore-Terminal geklagt und fühlt sich nun provoziert, sagt Geschäftsführer Martin Rode: "Was wir hier haben, ist der Versuch, den OTB jetzt mit einem anderen Etikett nochmal wieder auf den Plan zu bringen." Man sei überhaupt nicht eingebunden worden in die Pläne. Nun werde wieder die Maximalvariante mit einem Hafen direkt an der Weser geplant, kritisiert der BUND. Dabei gebe es andere Varianten ohne Eingriff ins Naturschutzgebiet an der Weser.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. März 2023, 19.30 Uhr