Infografik
Wo Menschen aus Syrien in Bremen arbeiten – und wo sie fehlen würden
Seit dem Sturz von Diktator Baschar al-Assad steht die Rückkehr syrischer Menschen im Raum. Was könnte das für Bremens Wirtschaft bedeuten? Wir haben die Zahlen.
Pflegefachkraft, Forscherin oder Erzieher – Syrerinnen und Syrer arbeiten in zahlreichen Bremer Unternehmen und Einrichtungen. Der Großteil der Menschen aus Syrien in Bremen ist seit 2015 vor dem Bürgerkrieg geflohen und hat sich hier mittlerweile ein neues Leben aufgebaut. Rund 18.800 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit leben laut statistischem Bundesamt insgesamt im Land Bremen.
Von diesen Menschen sind 4.773 in Arbeit. Das geht aus Daten der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven hervor. Somit sind knapp über ein Prozent der insgesamt 384.830 Beschäftigten im Land Bremen aus Syrien. Von diesen 4.773 Menschen sind 3.643 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, der Rest geht einer geringfügigen Beschäftigung nach. Wie viele Syrerinnen und Syrer in Bremen überhaupt theoretisch arbeiten könnten – etwa aufgrund ihres Alters oder ihrer Arbeitserlaubnis – geht weder aus den Zahlen der Arbeitsagentur hervor, noch kann das Bremer Sozialressort dazu Auskunft geben.
So viele Beschäftigte in Bremen sind Syrer
Die Arbeitsagentur teilt die verschiedenen Branchen, in denen Menschen aus Syrien beschäftigt sind, in bestimmte Wirtschaftszweige auf. Demnach arbeitet der größte Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Syrien im Bereich Verkehr und Lagerei. Auch im Bereich Zeit- und Leiharbeit sind mit 453 Beschäftigen viele Syrer angestellt. Fast genauso viele Menschen aus Syrien arbeiten im Handel und in KfZ-Werkstätten.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte mit syrischer Staatsbürgerschaft nach Wirtschaftszweigen
Mehr als die Hälfte der Menschen mit syrischer Staatsbürgerschaft arbeiten auf Stellen, die eine Ausbildung voraussetzen – also als Fachkraft. Knapp über 37 Prozent der Syrer gehen einer Hilfstätigkeit nach. Sie machen Jobs, für die keine Ausbildung erforderlich ist. 10,7 Prozent der syrischen Arbeitskräfte haben eine Stelle, die einen Meister oder ein Studium voraussetzen. Sie gelten als Spezialisten oder Experten.
Syrische sozialversicherungspflichtige Beschäftigte nach Anforderungsniveau
Bei den spezialisierten Tätigkeiten könnte sich der Verlust syrischer Arbeitskräfte laut Arbeitsagentur auch am ehesten bemerkbar machen. In der Gesundheitsbranche, unter den Erzieherinnen und Erziehern und in der Pflege seien mit 17,7 Prozent überproportional viele Syrer voll ausgebildet. Auch im Bereich der IT und Naturwissenschaft sind mit 25,8 Prozent überproportional viele Menschen aus Syrien unter den Expertinnen und Experten. Hier würde es sich laut Arbeitsagentur besonders bemerkbar machen, wenn die syrischen Arbeitskräfte Bremen verlassen würden.