Verlässt Woltemade Werder? Werner wartet auf seinen Knotenplatzer

Negativlauf geht weiter: Werder verliert 0:2 gegen Wolfsburg

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Gegen den VfL Wolfsburg vergab Nick Woltemade die große Chance zum 1:0. Ole Werner glaubt an ihn, doch anscheinend buhlt nun auch der VfB Stuttgart um den Bremer Angreifer.

In der 30. Minute besaß Nick Woltemade am Samstag die Chance, Werder gegen den VfL Wolfsburg in Führung zu bringen. Bei einem Angriff der Bremer eroberte Olivier Deman den Ball im gegnerischen Strafraum zurück und Marvin Ducksch legte den Ball für Woltemade auf. Der 22-Jährige kam frei zum Abschluss, schob den Ball jedoch zu mittig in Richtung des Tores. Wolfsburgs Keeper Pavao Pervan konnte seinen Schuss ohne größere Probleme parieren.

Nichts wurde es mit der Bremer Führung, stattdessen verloren die Bremer am Ende 0:2. Woltemades Chance war dabei natürlich auch nach der Partie noch ein Thema. Einen Vorwurf wollte Coach Ole Werner ihm, zumindest öffentlich, nicht machen.

Nick arbeitet viel daran. Wir arbeiten viel daran mit ihm. Am Torabschluss selbst. Ich glaube nicht, dass es ein technisches Problem ist, sondern er auch eine gute Genauigkeit, gerade auch im rechten Fuß, hat. Woran es dann genau liegt, ist manchmal schwer zu sagen. Wichtig ist für einen jungen Spieler immer, dass man dranbleibt und arbeitet, arbeitet, arbeitet an seinen Themen.

Ole Werner nach dem 0:2 gegen den VfL Wolfsburg

Woltemades Vertrag läuft im Sommer aus

Wie lange Woltemade der Arbeit an ebenjenen Themen noch an der Weser nachgehen wird, ist allerdings offen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Und noch ist nicht klar, ob er bei Werder verlängert. Lange war die Perspektive im Team das Hauptthema bei Woltemade. In der vergangenen Saison ließ er sich an den SV Elversberg ausleihen und avancierte dort mit zehn Treffern und neun Vorlagen zum besten Spieler in der 3. Liga.

Zurück in Bremen musste Woltemade sich im vergangenen Sommer allerdings erstmal hintenanstellen und kam oftmals nur von der Bank ins Spiel. Mittlerweile ist er im internen Ranking jedoch nach oben gerückt. In drei der vergangenen vier Partien stand der U21-Nationalspieler in der Startelf. Und dass Werder vor einigen Wochen seinen Kontrahenten Rafael Borré vorzeitig an Internacional Porto Alegre abgab, war auch das Signal an Woltemade, dass auf ihn gebaut wird.

Woltemade wartet auf sein erstes Tor für Werders Profis

Woltemades Stellenwert ist in Bremen gestiegen. Und das, obwohl der Angreifer nach mittlerweile 34 Bundesliga-Spielen, sieben Partien in der 2. Liga und drei Einsätzen weiterhin auf sein erstes Pflichtspieltor für die Profis wartet. "Manchmal ist es so, dass so ein Knoten mal platzen muss", sagte Werner am Samstag. Indes: Woltemade lebt nicht allein von seinem Abschluss, sondern vor allem von seiner Kombinationsstärke. In Elversberg hat er – freilich in der 3. Liga – gezeigt, dass er nicht nur selbst glänzen, sondern mit seiner Qualität eine gesamte Offensive besser machen kann.

Beeindruckt hat dies anscheinend auch den VfB Stuttgart, der laut "Sky" sich intensiv damit beschäftigt, im Sommer Woltemade von der Weser an den Neckar zu locken. Klub und Spieler sollen sich bereits in "fortgeschritten Gesprächen" befinden.

Hoeneß sorgt für enorme Entwicklungsprünge

Woltemade wird sich womöglich also entscheiden müssen, ob er an den endgültigen Durchbruch in der Bundesliga eher bei Werder oder bei den Stuttgartern glaubt. Für die Stuttgarter könnte dabei sprechen, wie gut sich viele Spieler des Kaders unter Coach Sebastian Hoeneß entwickeln haben.

Er hat aus dem Abstiegskandidaten ein Team geschaffen, das sich in dieser Saison voraussichtlich für die Champions League qualifiziert. Mit Waldemar Anton, Chris Führich, Deniz Undav und Maximilian Mittelstädt haben zudem gleich vier Spieler den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft.