Werders Tischtennis-Team überwindet im Pokal Mainz und Müdigkeit
Der Bremer Bundesligist hat sich mit einem 3:1-Sieg gegen Zweitligist Mainz ins Pokal-Viertelfinale gekämpft. Auf Werders Mattias Falck war trotz Jetlag doppelt Verlass.
Es gibt Partien, die muss man einfach überstehen. Egal wie, man muss sie durchstehen, sich irgendwie durchkämpfen. Auch, wenn es schwer fällt. Selbst, wenn es richtig weh tut. Der Montagabend war für die Tischtennis-Profis von Werder Bremen genau so ein Abend. Er tat weh, hatte aber ein Happy End.
Auf dem Papier waren die Bremer gegen Bundesliga-Absteiger Mainz 05 klarer Favorit in diesem Pokal-Achtelfinale und unter normalen Bedingungen hätte das Team von Cristian Tamas sicherlich leichtes Spiel gehabt. Doch normal waren die Bedingungen eben nicht.
Jetlag und stumpfer Boden
Allein einen Spieltermin zu finden, machten die Mainzer Bremen nicht leicht. So blieb nach langem Hin und Her nur dieser Montag übrig und der lag für Werder mehr als ungünstig. Kirill Gerassimenko steckten lange Flugstunden und Frust von den Turnieren in Asien in den Knochen und auch Mattias Falck war sogar erst am Samstag vom Champions-Turnier in Macau nach 14-stündigem Flug zurückgekommen und kämpfte gegen den Jetlag.
Dass die Partie dann sogar erst um 20 Uhr angesetzt wurde, machte es für die innere Zeitverschiebung nicht besser. Schlimmer aber noch, dass die Mainzer nach ihrem Abstieg den obligatorischen roten Bundesliga-Hallenboden veräußert hatten und Werder auf stumpfem PVC-Boden spielen musste. "Das war schon ein Risiko für uns", erklärte Trainer Tamas hinterher, "man kann sich auf dem Boden leicht verletzen. Und man sieht, wenn die Bedingungen schwierig sind, gleicht sich auch das Level mehr an."
Falck bringt Werder mit 2:0 in Führung
Und so kämpfte Werder gegen die Müdigkeit und die Mainzer an, die nichts zu verlieren hatten und es deshalb den Bremern schwer machen konnten. Gerassimenko mühte sich sehr gegen John Oyebode, der völlig befreit auf jeden Ball draufhielt. Am Ende drehte Werders Nummer zwei den Rückstand im fünften Satz aber noch zum knappen 3:2-Sieg.
Falck hatte im zweiten Spiel mit reichlich Kaffee intus keine Mühe mit dem jungen Ole Kaspers, der sogar noch einen Tick größer ist als Werders 1,90 Meter große Schwede. Mit dem 3:0-Sieg machte Falck die Bremer 2:0-Führung klar und es sah aus, als würden die Bremer ihre Qualität nun ausspielen können. Doch Marcelo Aguirre verlor sein drittes Match tatsächlich mit 0:3.
Aguirre unterliegt, Falck beißt
Aguirre war mit der Spielweise des Spaniers Albert Vilardell überhaupt nicht zurecht gekommen, der Rückschlag tat weh. Nun musste Falck nochmal ran, es ging schon auf 22 Uhr zu. Nochmal beißen, nochmal durchhalten. Und Falck biss.
In Macau hatte der Vizeweltmeister von 2019 schon fast wieder an sein bestes Level anknüpfen können, nachdem er im Sommer nach einer Leistenbruchoperation länger aussetzen musste. Und nun hielt der 33-jährie Schwede auch gegen den entfesselt aufspielenden Oyebode mit seiner ganzen Erfahrung und Klasse dagegen.
Tamas: "Gewonnen ist gewonnen"
Zwei Sätze gab Falck in diesem Kraftakt ab, doch den fünften Satz zog er souverän genug durch. Werder hatte es geschafft und war geschafft. "Ich bin froh, dass ich doch noch ein gutes Level heute gefunden habe", meinte Falck bei buten un binnen, "es war nicht ganz leicht mit dem Jetlag und die Mainzer haben wirklich einen harten Kampf geboten. Aber jetzt schauen wir auf die nächste Runde, wir haben das Viertelfinale geschafft."
Auch Trainer Tamas war erleichtert. Abhaken, weitermachen. Die Woche wird noch hart genug für Werder. Falck machte sich nachts noch auf zum nächsten Turnier, am Sonntag steht dann schon das nächste Bundesliga-Duell in Bremen gegen Mühlhausen an. Werder ist ungeschlagen, das soll so bleiben. Wenn die Kräfte ausreichen.
Solche Spiele sind nicht einfach. Aber wir haben es jetzt durchgezogen und gewonnen ist gewonnen. Wir stehen im Viertelfinale und keiner der Jungs hat sich verletzt. Aber ausruhen können wir nicht, am Sonntag geht es schon weiter.
Werder-Trainer Cristian Tamas bei buten un binnen
Ergebnis FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 1:3
John Oyebode – Kirill Gerassimenko 2:3 (11:7, 5:11, 11:7, 5:11,9:11)
Ole Kaspers – Mattias Falck 0:3 (6:11, 5:11, 8:11)
Albert Vilardell – Marcelo Aguirre 3:0 (11:7, 11:9, 11:6)
John Oyebode – Mattias Falck 2:3 (11:9, 6:11, 7:11, 11:8, 7:11)
Das Pokal-Achtelfinale in der Übersicht:
1. FC Köln – TTC Fortuna Passau 3:2
TTC Zugbrücke Grenzau – ASC Grünwettersbach 1:3
TSV Bad Königshofen – Post SV Mühlhausen 3:1
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 1:3
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt (Mittwoch, 18. September, 19 Uhr)
1. FC Saarbrücken TT – Borussia Dortmund (Mittwoch, 18. September, 19:30 Uhr)
TTV Lampertheim – TTC OE Bad Homburg (Freitag, 20. September, 19:30 Uhr)
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf (Samstag, 21. September, 19 Uhr)
Spielplan
Datum | Uhrzeit | Heim | Gast | Ergebnis |
---|---|---|---|---|
23.11.2024 | 17:30 Uhr |
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
Ergebnis:
3
zu
1
|
26.11.2024 | 19:00 Uhr |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
Ergebnis:
-
zu
-
|
27.11.2024 | 19:00 Uhr |
SV Werder Bremen
Bremen
|
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
Ergebnis:
-
zu
-
|
28.11.2024 | 19:00 Uhr |
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
Ergebnis:
-
zu
-
|
30.11.2024 | 15:00 Uhr |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
Ergebnis:
-
zu
-
|
30.11.2024 | 17:30 Uhr |
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
Ergebnis:
-
zu
-
|
Tabelle
# | Mannschaft | Begegnungen | Siege | Niederlagen | Spiele | Differenz | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 |
TTC Fulda-Maberzell
Fulda-Maberzell
|
7 | 6 | 1 | 20:8 | 12 | 12 : 2 |
2 |
Borussia Düsseldorf
Düsseldorf
|
7 | 5 | 2 | 16:9 | 7 | 10 : 4 |
3 |
SV Werder Bremen
Bremen
|
7 | 5 | 2 | 16:12 | 4 | 10 : 4 |
4 |
TTC Schwalbe Bergneustadt
Bergneustadt
|
7 | 4 | 3 | 17:12 | 5 | 8 : 6 |
5 |
TSV Bad Königshofen
Bad Königshofen
|
7 | 4 | 3 | 17:13 | 4 | 8 : 6 |
6 |
TTF Liebherr Ochsenhausen
Ochsenhausen
|
7 | 4 | 3 | 15:12 | 3 | 8 : 6 |
7 |
1. FC Saarbrücken
Saarbrücken
|
7 | 4 | 3 | 17:16 | 1 | 8 : 6 |
8 |
ASV Grünwettersbach
Grünwettersbach
|
8 | 3 | 5 | 13:21 | -8 | 6 : 10 |
9 |
OE Bad Homburg 1987
Bad Homburg
|
7 | 2 | 5 | 11:17 | -6 | 4 : 10 |
10 |
Borussia Dortmund
Dortmund TT
|
7 | 2 | 5 | 12:18 | -6 | 4 : 10 |
11 |
TTC Zugbrücke Grenzau
Grenzau
|
7 | 2 | 5 | 10:18 | -8 | 4 : 10 |
12 |
Post SV Mühlhausen
Mühlhausen
|
8 | 2 | 6 | 11:19 | -8 | 4 : 12 |
Legende:
- Playoffs
- Abstieg
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 17. September 2024, 18:06 Uhr