Nur 48 Stunden: Werder muss rasch den Boll-Frust abschütteln
Am Mittwochabend bissen sich die Bremer Tischtennis-Profis an Altmeister Timo Boll die Zähne aus – um 19:30 Uhr wartet in Fulda direkt der nächste harte Brocken.
Die Nacht war nicht lang, die Fahrt am Donnerstag dafür länger. Denn am Vormittag saß Werders Tischtennis-Team mit Trainer Cristian Tamas schon wieder im Auto und fuhr die 400 Kilometer von Bremen nach Fulda.
Die Gedanken an die knappe 2:3-Niederlage gegen Tabellenführer Borussia Düsseldorf vom Abend zuvor mit im Gepäck.
Die Stimmung wäre sicherlich besser gewesen, wenn wir Düsseldorf geschlagen hätten. Die Enttäuschung ist bei den Jungs natürlich noch da, so schnell kriegt man das nicht aus den Köpfen.
Werder-Trainer Cristian Tamas im Sportblitz
Coach Tamas: "Wir müssen dagegen halten"
Doch diese Enttäuschung müssen die Bremer schleunigst abschütteln, denn um 19:30 Uhr geht es direkt mit dem 13. Bundesliga-Spieltag in Fulda weiter – nur 48 Stunden nach dem Boll-Frust. Die Tischtennis-Legende Timo Boll hatte für Düsseldorf den Unterschied ausgemacht und Werder den großen Coup im Abschluss-Doppel vermiest.
Die Chance, den Rekordmeister zu knacken, war für die Bremer da. Aber das 41 Jahre alte "Boll-Werk" wankte eben nicht. Nun wartet am Abend mit Fulda-Maberzell der nächste harte Brocken auf Werder. "Ich denke, das wird wieder so eng wie gegen Düsseldorf", vermutet Tamas, "es wird ein schweres Spiel, aber wir müssen dagegen halten und die wichtigen Momente dieses Mal für uns entscheiden. Wir hoffen auf den Sieg und werden alles dafür geben."
Fulda verstärkt sich mit Hongkongs Nummer 1
Einen Boll hat der Tabellenzehnte Fulda zwar nicht im Team, doch am späten Donnerstagnachmittag konnten die Bremer in der Trainingshalle einen ersten Blick auf den spektakulären Neuzugang werfen: Wong Chun Ting, Hongkongs Nummer eins und 29. der Weltrangliste.
"Das ist ein sehr gefährlicher Spieler, auch im Doppel. Fulda hat sich enorm verstärkt", erklärt Tamas. Wong spielt den nur noch wenig gebräuchlichen Penholder-Stil und gibt am Freitag sein Bundesliga-Debüt. Für ihn hat Fulda Afrikameister Quadri Aruna abgegeben.
Werders Topstar Falck mit starker Leistung
Verstecken muss sich Werder als Tabellensechster allerdings nicht. Vor allem, da die Bremer im Hinspiel im September das Team aus Fulda förmlich überrollt hatten – und das, obwohl die Werder-Profis um Mattias Falck übernächtigt vom Rückflug des Turniers in Kasachstan angetreten waren.
Falck hatte auch gegen Düsseldorf in beiden Einzeln herausragend gespielt und auf Werders Topstar wird es in Fulda wieder ankommen. "Klar bin ich enttäuscht, dass es für uns nicht zum Sieg gereicht hat", sagt der schwedische Doppel-Weltmeister, "aber meine Leistung gibt mir trotzdem Selbstvertrauen für Freitag. Nach der Pause über Weihnachten und erst einer Woche Training wusste ich nicht genau, wo ich stehe. Aber es waren zwei sehr gute Matches für mich."
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 13. Januar 2023, 12 Uhr