3:1 in Mainz – Werders Tischtennis-Asse zurück in der Spur
Nach zwei 2:3-Niederlagen in Folge hat der Bremer Bundesligist seinen Frust abgeschüttelt. Cristian Pletea feierte dabei im achten Anlauf seinen ersten Einzel-Sieg.
Die Umarmungen nahmen gar kein Ende. Cristian Pletea hätte wohl am liebsten die ganze Welt umarmt nach diesem Sieg, auf den der 22 Jahre alte Rumäne so lange gewartet hatte.
Und natürlich bekam Werder-Trainer Cristian Tamas in der Mainzer Halle die längste Umarmung, schließlich hatte er seit Monaten intensiv mit seinem Neuzugang gearbeitet und stets für Geduld geworben – nach dem 3:2-Sieg über Luka Mladenovic hatte sie sich endlich ausgezahlt.
Geduld zahlt sich aus
Sieben Anläufe waren für Pletea im Einzel in dieser Saison zuvor vergebens gewesen. Mal etwas zu ungestüm, mal zu ungeduldig, mal mit zu großem Hang für die spektakulären Punkte – es sollte für Werders Jüngsten einfach nicht sein.
Bis zu diesem Sonntagnachmittag in Mainz. "Ich habe immer gesagt, es wird schon kommen", sagte Tamas, "und er hat das heute sehr gut gemacht, ich freue mich sehr für ihn."
"Waren heute eigentlich nicht so gut"
Mehr noch konnte sich der Werder-Coach über einen 3:1-Sieg beim Aufsteiger freuen, nachdem die Bremer zuletzt zwei Mal knapp mit 2:3 das Nachsehen gehabt hatten. Mit 14:14 ist Werders Punktekonto wieder ausgeglichen und der sechste Rang vorerst gesichert.
Die letzten beiden Male haben wir gut gespielt und verloren. Heute waren wir eigentlich nicht so gut, haben aber gewonnen. Ein Sieg ist ein Sieg.
Werder-Trainer Cristian Tamas
Die Ausgangslage war für Werders Team nicht ideal, alle vier Profis hatten unter der Woche Reisestrapazen hinter sich zum WTT-Turnier nach Doha. Marcello Aguirre laboriert zudem noch an seinem lädierten Oberschenkel, Kirill Gerassimenko ist nach seinen Knöchelverletzungen noch nicht bei 100 Prozent. Und es fehlt ihm Training. So ließ sich auch seine 2:3-Einzelniederlage gegen Carlo Rossi erklären.
Falck wieder mit 2 Siegen – und ein bisschen Rücken
Einen kurzen Schreckmoment erlebten die Bremer dann im zweiten Einzel von Mattias Falck, der einen Schmerz im Rücken spürte. Doch der schwedische Doppel-Welt- und Europameister gab schnell Entwarnung. "Mir geht es gut, ich habe nach dem einen Netzball einen Muskel gespürt. Aber das ist nichts Ernstes", sagte Falck.
Werders Topstar lieferte also erneut zwei Siege ab, obwohl "es keine leichten Matches waren". "Aber ich bin froh, dass ich zwei Punkte fürs Teams beisteuern konnte." Zwar benötige Falck im Duell mit der Mainzer Nummer eins Mladenovic neun Satzbälle, bevor er den ersten Durchgang mit 19:17 gewann. Doch Falck, der am vergangenen Montag zu Schwedens Sportler des Jahres gekürt worden war, setzte sich in beiden Partien mit je einem Satzverlust dennoch recht souverän am Ende durch.
Den Bremern bleiben nun nur vier Tage, um die Blessuren auszukurieren und fit zu sein, bevor am Freitagabend im Heimspiel der direkte Tabellenkonkurrent aus Bad Königshofen wartet.
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 1:3
Luka Mladenovic – Cristian Pletea 2:3 (11:8, 7:11, 11:7, 8:11, 3:11)
Andrei Putuntica – Mattias Falck 1:3 (9:11, 11:6, 10:12, 3:11)
Carlo Rossi – Kirill Gerassimenko 3:2 (6:11, 11:7, 11:13, 13:11, 11:8)
Luka Mladenovic – Mattias Falck 1:3 (17:19, 11:7, 7:11, 9:11)
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Sport kompakt, 22. Januar 2023, 17:25 Uhr