"Bedeutet mir unglaublich viel": Das sind Bremens Sportler des Jahres
Die Fischtown Pinguins stellen die Mannschaft und den Trainer des Jahres. Ebenfalls ausgezeichnet wurden Radsportlerin Carolin Schiff und Grün-Gold-Tänzer Thomas Friedrich.
Sieben Preise sind bei der Sportgala am Dienstagabend vor rund 400 Gästen im GOP Varieté vergeben worden. Über die Auszeichnungen entschied eine zehnköpfige Jury, die sich aus Bremer Sportjournalisten und -funktionären zusammensetzte. In vier Kategorien standen die Gewinner schon im Vorfeld fest, bei drei weiteren Awards wurden die Sieger erst während der Preisverleihung bekanntgegeben.
Mannschaft des Jahres: Fischtown Pinguins
Die Bremerhavener bekamen bei der Team-Wahl mehr Stimmen als die Lateinformation des Grün-Gold-Club und die Synchron-Turnerinnen Roswitha Wahl und Renate Recknagel. Für die Pinguins war es nicht die erste Auszeichnung als "Mannschaft des Jahres": Schon in den Jahren 2014 und 2016 hatte das Eishockey-Team in ebenjener Kategorie triumphiert. "Wenn man für seine Arbeit geehrt wird, ist es immer ein schönes Gefühl", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch nach der Verleihung zu buten un binnen.
Gerade wenn man sieht, was hier wieder für Sportlerinnen und Sportler anwesend sind, macht das einen besonders stolz.
Pinguins-Trainer Thomas Popiesch
Obwohl die Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga gerade erst begonnen haben, steht schon jetzt fest, dass die Bremerhavener die beste Saison der Vereinsgeschichte spielen. Mehr noch: Nach dem erstmaligen Gewinn des Hauptrunden-Titels rechnen sich die Bremerhavener sogar Chancen auf die Meisterschaft auf.
Sportlerin des Jahres: Carolin Schiff
Die Radsportlerin erhielt den Vorzug vor Werder-Fußballerin Lina Hausicke und Werder-Schachspielerin Lara Schulze. "Das ist eine sehr große Überraschung für mich", sagte Schiff. "Die Konkurrenz war sehr stark, umso stolzer bin ich."
Schiff war vor zwei Jahren nach einer schweren Verletzung im Spätherbst ihrer Karriere aufs Gravelbike umgestiegen — ein Wechsel, der sich gelohnt hat: Bei den Schotter-Rennen quer durchs Gelände ist die Bremerin weltweit erfolgreich.
Im vergangenen Jahr raste Schiff beim Unbound, dem wichtigsten Gravel-Rennen der Welt, nach 320 Kilometern als Erste ins Ziel. Und auch bei der 1. Deutschen Gravelbike-Meisterschaft gewann sie souverän den Titel. "Damit habe ich absolut nicht gerechnet", sagte Schiff.
Nach der Verletzung musste ich wieder bei Null anfangen. Umso schöner fühlt es sich an, dass es direkt so gut lief.
Radsportlerin Carolin Schiff
Sportler des Jahres: Thomas Friedrich
Der Grün-Gold-Tänzer setzte sich gegen Eishockey-Torhüter Maximilian Franzreb von den Fischtown Pinguins und Extrem-Radler Florian Schigelski durch. "Auf diesen Preis habe ich schon lange hingefiebert, das bedeutet mir unglaublich viel", sagte Friedrich.
Erst vor wenigen Wochen der 46-Jährige Tanzgeschichte geschrieben: Beim Bundesliga-Turnier in Buchholz tanzte Friedrich seinen bereits 200. Formationswettbewerb — so viele wie noch kein Tänzer zuvor. Inzwischen wirbelt der Mechaniker seit drei Jahrzehnten für den Grün-Gold-Club übers Parkett. Mit den Bremern gewann er zwölf WM-Titel, elf davon als aktiver Tänzer. "Das macht einen sehr stolz, weil das eigentlich unmachbar ist", so Friedrich.
Weitere Preisträgerinnen und Preisträger:
Den Preis für den "Trainer des Jahres" ging an Popiesch und somit ebenfalls an die Fischtown Pinguins. Der 48-Jährige führte die Bremerhavener seit 2016 konstant in die Play-offs. Auch für Popiesch war es nicht die erste Auszeichnung: Schon im Jahr 2018 wurde er mit dem Trainer-Award prämiert.
Zum "Behindertensportler des Jahres" wurde Mohammed Taher Alharari gekürt. Der Blindensportler von Bremen 1860 bekam die Auszeichnung für seine Erfolge im Showdown, auch Tischball genannt.
Der Einzel-Nachwuchsförderpreis wurde an Leo Fischer verliehen. Der Ruderer vom Bremer Sport-Club e.V. hatte im vergangenen Jahr unter anderem im Junioren-Achter die Silbermedaille bei der U19-Weltmeisterschaft in Paris gewonnen.
In der Kategorie "Nachwuchsförderpreis Mannschaft" wurden Danylo Zhovnovskyi und Fabian Mosen vom Verein für Kanusport Bremen ausgezeichnet. Die beiden Kanusportler hatten bei der Deutschen Junioren-Meisterschaften mit ihren Medaillengewinnen für Furore gesorgt.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 12. März 2024, 18:06 Uhr