Darum ist der Bundesliga-Klassenerhalt für den Bremer HC so wichtig
Durch den Sieg gegen Großflottbeck hat der BHC doch noch den Verbleib in der 1. Liga geschafft. Die Perspektive in der Bundesliga soll Talente in Bremen halten.
Florian Keller erlebte am Sonntag eine Achterbahn der Gefühle. Schon früh in der entscheidenden Partie um den Klassenerhalt durfte der Trainer und Sportliche Leiter des Bremer HC jubeln, denn Lena Frerichs brachte die Bremerinnen gegen Großflottbek nach sechs Minuten in Führung. Zwölf Minuten vor dem Ende kassierte der BHC jedoch den Ausgleich zum 1:1.
Ein Unentschieden wäre zu wenig gewesen und hätte den Abstieg aus der Bundesliga bedeutet. Kurz vor dem Ende sorgte in der 58. Minute Julia Micheel mit ihrem Tor zum 2:1 aber dafür, dass die Bremerinnen auch in der kommenden Saison im Hallenhockey in der Beletage vertreten sind.
Kellers Plan gegen Großflottbek ging auf
Kellers Tag ging dabei am Sonntag früh los. Ab fünf Uhr morgens machte er sich am Computer an die Vorbereitung auf die Partie gegen Großflottbek. "Morgens bin ich immer am kreativsten", berichtete er nach der Partie.
Zuvor galt seine gesamte Konzentration dem Spiel am Samstag bei Eintracht Braunschweig. Ein Sieg war hier Pflicht, um am Sonntag noch die Chance zu besitzen, die Braunschweigerinnen zu überholen. Dies gelang, mit 7:5 setzte der BHC sich durch. Auch am Sonntag ging Kellers Plan auf, denn sein Team verteidigte stark und kassierte nur einen Gegentreffer.
Die Bundesliga als Faustpfand für den Bremer HC
Weil Micheel noch der Siegtreffer gelang, durfte wenig später gefeiert werden. Anders war dies im vergangenen Mai, als die Bremerinnen im Feldhockey den bitteren Gang in die 2. Liga antreten mussten. "Jeder Abstieg tut weh", sagte Keller am Sonntag im Anschluss. Dieses Mal musste der Olympiasieger von 2008 diesen Schmerz nicht erneut spüren. Ein Erfolg, der auch für die Zukunft des Klubs wichtig ist.
Wir haben so viele junge Talente. Umso höher man spielt, umso länger bleiben sie im Klub.
Florian Keller im Gespräch mit buten un binnen
Steigt der Bremer HC im Feldhockey wieder in die Bundesliga auf?
Ebenjene Spielerinnen möchte Keller gerne an der Weser halten. Sein Problem: "Der Standort Bremen ist nicht der leichteste für Hockey." In der Vergangenheit haben Talente den BHC nach Abstiegen auch mal verlassen, weil sie an anderen Standorten in der Bundesliga spielen konnten. Deshalb ist es wichtig für den Klub, in Bremen eine Perspektive in der 1. Liga zu bieten.
"Die nächsten Jahre kommen weiter gute Jugendliche hoch", erläuterte Keller. Mit diesen will der 42-Jährige beim BHC erfolgreich sein. Im Hallenhockey kann er hier weiterhin mit der Bundesliga locken. Und gut schaut es derzeit auch im Feldhockey aus. Nach dem Abstieg im Mai stehen die Bremerinnen nach der Hinrunde in der 2. Liga auf dem ersten Platz. Der direkte Wiederaufstieg könnte also gelingen.
Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 15. Januar 2023, 18:06 Uhr