Interview
Werder-Youngster Weidauer: "Nervosität kommt erst kurz vor dem Spiel"
Für die Werder-Frauen rückt der große Tag näher: Am Samstag treffen die Bremerinnen im Weser-Stadion auf den 1. FC Köln – und Neuzugang Sophie Weidauer setzt auf den Extra-Push.
Bei den Werder-Frauen steigt die Anspannung. Die große Bühne ruft die Bremerinnen, die am Samstag (14 Uhr) auf den 1. FC Köln treffen. Rund 18.000 Tickets sind für das Heimspiel im Weser-Stadion bereits verkauft worden. Die Grün-Weißen hoffen aber, wie schon in der vergangenen Saison bei der 1:2-Niederlage gegen Freiburg noch die 20.000er-Marke zu knacken.
Für Werder-Neuzugang Sophie Weidauer, die in den ersten drei Saisonspielen bereits zwei Tore erzielt hat, ist es das erste Gastspiel im Weser-Stadion. Trotzdem weiß die 21-Jährige, was es bedeutet, vor der ganz großen Kulisse aufzulaufen.
Frau Weidauer, der große Tag rückt näher. Was überwiegt mehr: Nervosität oder Vorfreude?
Auf jeden Fall die Vorfreude. Es ist eine wirklich sehr positive Anspannung. Ich glaube, die Nervosität wird erst kurz vor dem Spiel kommen. Aber wenn man dann das Stadion betritt und die Atmosphäre fühlt, legt sich das wieder ganz schnell.
Beim letzten Gastspiel im Weser-Stadion waren Sie noch nicht dabei. Was haben Ihnen die Teamkolleginnen von dem Spiel erzählt?
Dass es auf jeden Fall sehr emotional war, aber dass man sich auch einfach darauf einlassen muss. Wir dürfen einmal vorher noch im Weser-Stadion trainieren, das sollte dann ausreichen, um schon mal vorher die Atmosphäre aufzusaugen.
Sie selbst haben im vergangenen Jahr in Köln das DFB-Pokalfinale vor rund 17.500 Zuschauern bestritten. Wie haben Sie die Kulisse dort erlebt?
Das war ein richtig cooles Gefühl. Aufgeregt war ich tatsächlich gar nicht. Ich habe nur die Stimmung aufgefangen und einfach Fußball gespielt. Mir ging es darum, den Moment zu genießen, weil ich nicht wusste, wann der wiederkommen würde. In so einem Stadion spielen zu dürfen, dafür war ich super dankbar.
Sie sind vor der Saison von Turbine Potsdam zu Werder gewechselt. Wie gefällt Ihnen Bremen bislang?
Ich fühle mich super wohl und komme jeden Tag ein wenig mehr an. Die Mädels haben es mir aber auch sehr einfach gemacht. Wir sind viel im Viertel, an der Schlachte und ums Weser-Stadion herum unterwegs. Dass in Bremen alles gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist, finde ich super schön.
Beim letzten Heimspiel gegen Hoffenheim liefen sie vor 1.000 Leuten auf. Ist auf Platz 11 langfristig mehr Publikum drin?
Natürlich wünscht man sich, dass immer mehr Zuschauer und Zuschauerinnen da sind. Man wird einfach gepusht, wenn man merkt, dass das Interesse für den Frauen-Fußball wirklich da ist – und dann eben auch insbesondere für unser Team.
Nach drei Spielen stehen ein Kantersieg und zwei unglückliche Niederlagen auf dem Werder-Konto. Wie bewerten Sie Ihren Saisonbeginn?
Natürlich ist es super bitter, wenn du mit einem 5:1 in die Saison startest und dann zwei Niederlagen kassierst, bei denen mehr drin war. Trotzdem haben wir in den Spielen eine gute Leistung an den Tag gelegt und müssen uns jetzt einfach dafür belohnen.
Was rechnen Sie sich gegen Köln aus?
Ich hoffe erst mal, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen. Dass wir das können, haben wir in den letzten Spielen bewiesen. Wir müssen einfach den Vorteil daraus schlagen, dass wir im Weser-Stadion spielen und die Fans auf unsere Seite bekommen, damit sie uns tragen und pushen. Und dass wir dann den Ticken besser sind und die drei Punkte im Weser-Stadion lassen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, der Morgen, 12. Oktober 2023, 9:10 Uhr